Liebe Pilzfreunde,
ich habe vor einiger Zeit öffentlich folgendes geäußert:
"Gefährliche Giftpilze sind in Gärten seltener als giftige Pflanzen."
Der Hintergrund war, dass ich etwas der Volksmeinung entgegenwirken wollte, dass Pilze erst mal gefährlich sind. Und man bei Pflanzen sich anscheinend weniger Sorgen macht. Da zertreten besorgte Eltern Rindenmulchmorcheln und Andere haben vergeblich versucht, ein Massenaufkommen von voreilenden Ackerlingen auszureißen. Ich will natürlich mögliche Gefährdungen durch Pilze nicht verharmlosen. Aber ich habe erst ein einziges Mal Knollenblätterpilze in der Stadt auf einem Rasenstück gefunden. Und wenn ich mich recht entsinne, ein Mal eine Frühjahrslorchel. Ansonsten eher nur Heudüngerlinge und Ähnliches.
Dagegen überall Maiglöckchen, und auch Goldregen, Eiben und Ähnliches nicht selten.
Wie ist da eure Erfahrung?
Habe ich mich da vertan, (ist es regional unterschiedlich) oder seht ihr das auch so?
Infos zu Giftpflanzen gibt es zum Beispiel hier:
http://www.giftinfo.uni-mainz.de/gift_de/pflanzen/Index_Pflanzen.html
die Mainzer Pflanzenliste bietet eine tabellarische Übersicht.
Diese habe ich erst später entdeckt und mir dann auch das empfohlene Büchlein dazu gekauft. Es hat mich erstaunt, dass auch einige recht giftigen Pflanzen in der Praxis nicht so viel Schaden anrichten, weil meist nur geringe Mengen aufgenommen werden.
Beispiel Maiglöckchen: in der Statistik der GIZ Mainz gab es nur in 9 Prozent der Fälle Symtome, bei Goldregen 28 Prozent. Dazu wird beim Goldregen bemerkt, dass die vielen Fälle ohne Symtome auf schnelle ärztliche Hilfe zurückzuführen sind.
Gruß Alis