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Pilze Pilze Forum Archiv 2009

Hier kommt Kuwait (sehr lang, 65 Fotos)

Geschrieben von: Thomas Pruß
Datum: 6. Juni 2009, 13:15 Uhr


صَبَاحُ الْخَيْر
(„Moin“ auf arabisch, bitte von rechts nach links lesen))

also legen wir mal los:
Vom 21. bis 26. Mai waren meine Frau Inge und ich in Kuwait. Der tiefere Sinn der Sache war nicht etwa Saunagebühren zu sparen oder möglichst schnell eine sommerliche Bräune zu erreichen, sondern die Konfirmation meiner Nichte Fenna. Aber natürlich gehörte auch eine ordentliche Portion Neugier auf den Orient dazu. Vorneweg: Kuwait ist ein für orientalische Verhältnisse sehr liberales Land: Frauen brauchen nicht verschleiert zu gehen und Auto fahren dürfen sie auch. Dennoch: Wer hier hin fährt, vergisst bitte ganz schnell sämtliche Werte und Vorstellungen des Okzidents!


Kuwait ist etwa so groß wie Thüringen und hat 2,75 Mio Einwohner, von denen die allermeisten in Kuwait-City leben. Von HH aus fliegt man etwas über 4000 km.
Los gings vom Hamburg-Airport, via Istanbul nach Kuwait-City. Gesamte Reisezeit inkl. 5 Std. Aufenthalt in Istanbul: 15 Stunden! Unser Flieger für die erste Strecke war dieser Airbus 321 der Turkish Airlines:

Danach kariolten wir mit einer Boing 737 durch den Himmel.

Hier sind wir schon in Istanbul und bekamen schon mal einen kleinen Eindruck über den Verkehr im Orient.

Der Blick geht über den Ankunftsbereich des Istanbuler Flughafens. Es war eine Kakophonie und ein Gestank und ein Gewimmel aus Autos, Taxis, Bussen usw. dass wir uns von dort ganz schnell verzogen in den Abflugsbereich, wo es erheblich ruhiger zuging.
Da Inge und ich leidenschaftliche Raucher sind, ging natürlich unser erster Weg nach der Landung raus aus dem Airport, eine quarzen. Das ließ sich auch auf dem Oberdeck des Parkhauses ganz gut bewerkstelligen:

Gleichzeitig (Inge macht es hier vor) hatte man einen ganz netten Überblick über die Stadt.
Z. B. auf dieses Hotel:

Mich faszinierten vor allem die vielen Raketen, die in der Stadt aufgestellt waren. Bis ich auf den Trichter kam, dass das die Minaretts der Moscheen waren.

Gegen 1:15 Uhr am Freitag Morgen kamen wir in Kuwait an. Meine Schwägerin, Karin, hatte uns schon vorgewarnt, dass die Abfertigung, sagen wir mal, sehr individuell abläuft. Aber wir hatten überhaupt keine Probleme. Am Ausgang kurze Kontrolle auf Schweinegrippe (man bekommt ein IR-Thermometer an die Stirn gehalten, was natürlich äußerst sinnvoll ist, da an wegen der Wärme schon eine dicke Schweißschicht auf selbiger hat. Ich konnte einen Blick auf Inges Temperatur erhaschen: Sie war in einem lebensbedrohlichen Zustand: 34,5° C …), Visa abholen (18 €) und zur Passkontrolle. Da saß dann ein äußerst nervöses Männlein und rauchte Kette (im Flughafen herrscht absolutes Rauchverbot, aber die Abfalleimer quellen über von Kippen). Der knallte uns den Stempel in die Pässe, fummelte hektisch an irgendwelchen Knöpfen, um uns das Gate zu öffnen. Dann sprang er aus seinem Kästchen und wuselte zur Passkontrolle am anderen Ende der Reihe, ohne uns eines weiteren Blickes zu würdigen. Kein Wunder, denn dort erschienen gerade zwei sehr attraktive Blondinen. Fehlte nur noch, dass der Gnom anfing zu sabbern.

Dieses Bild zeigt uns mit Schwager Reimer und Schwägerin Karin, morgens um 3 Uhr auf deren Terasse (Außentemperatur kuschelige 35° C):

Das Besondere an diesem Bild ist die Weinbuddel (in den Wasserflaschen ist tatsächlich Wasser. Die muss man immer dabei haben wegen der Hitze). In der Weinbuddel und in den Gläsern ist tatsächlich Wein – selbst gemachter Wein!
In Kuwait gilt ja absolutes Alkoholverbot, also muss man sich schon etwas einfallen lassen, um an geistig anregende Getränke zu kommen. Wer also kein Kuwaiti ist, der übt sich sehr schnell in der Herstellung von Wein und Bier. Da Reimer ja Chemieingenieur ist, gehört die Wein- und Bierherstellung zu seinen eher einfachsten Übungen. Dieser Wein, hergestellt aus Traubensaft, erinnerte mich an einen alt ausgebauten Moselwein, einen Riesling-Kabinett. Und in der Tat, es war eine Rieslingstraube.

Ausblick aus einem Fenster von Karin und Reimers Haus: Gegenüber hat der Emir seinen Palast:

Eigentlich ein verbotenes Foto, denn Fotografieren ist streng verboten. Was natürlich dazu führte, dass ich erst recht fotografierte.

Das ist das Wahrzeichen von Kuwait-City, die berühmten Kuwait-Towers:

Blick von der Aussichtskugel (die ganz oberste, 120 m hoch, auf den Strand):

Der gute Mann ist umgeben von einem Fischschwarm, eine Sardinenart, der ziemlich bedrängt wurde von irgendwelchen Raubfischen.

In der Aussichtskugel gibt es eine kleine Bildergalerie, welche die Schäden zeigt, die die Iraker im 1. Golfkrieg 1991 anrichteten. Die wollten ja dieses Wahrzeichen zerstören und haben drauf gehalten mit allem, was sie hatten. Hat aber nicht geklappt. Überhaupt muss es für die irakischen Soldaten überaus frustrierend gewesen sein, in Kuwait einzumarschieren: Die Kuwaitis waren alle abgehauen, und die einzigen, die noch da waren, waren die „experts“ (Gastarbeiter) und die Amis, von denen die Iraker dann eins auf die Mütze bekommen haben. Stellt euch vor, es ist Krieg, und keiner ist da, den man tot schießen kann …
Um das Restaurant, die dicke Kugel unter der Aussichtskugel, verläuft eine Service-Plattform. Und da kann man noch die Einschüsse erkennen.

Ein kleiner Yachthafen am Souqsharq:

Das Besondere an diesem Bild ist das Boot im Vordergrund: ein etwa 10 m langes Big-Game-Boot (für Nichtangler: Großfisch-Angelboot). Ein Freund von mir hat ein ähnliches Modell, mit 400 PS – ein Geschoss! Dieses Boot hat 3 x 375 PS!!!!! Aber das ist für kuwaitische Verhältnisse normal!!!!!!
Überhaupt der Verkehr in Kuwait …
„You dont scare me, I’m survivor of Kuwait traffic!“ Der Spruch sagt alles!

Ausfahrt zur Equate, die mein Schwager dort als „vice-president“ mit 1000 Angestellten leitet. Equate, ein Ableger von DOW, dem zweitgrößten Chemiekonzern der Welt nach der BASF, stellt in Kuwait Polyethylen und Polycarbonate her:

Die Stromleitungen sind 300-kV-Leitungen, über die Kuwait Strom nach Saudi Arabien leitet:

Echte Wüstenschiffe: Dromedare:

Die Wüste lebt:

Das harte Wüstengras wird von den Kamelen gefressen. Übrigens war es schlechterdings unmöglich, solches Gras ohne Plastikfetzen zu fotografieren. Ich glaube, für den Begriff „Umweltschutz“ gibt es in Kuwait keinen Begriff. Das Land ist derart verdreckt, man macht sich kaum eine Vorstellung. Reimer und ich machten einen kleinen Trip in die Wüste, wo es so aussah:

Müll, soweit das Auge reicht. Die Kuwaitis machen einmal im Jahr, in Erinnerung an ihr ehemaliges Beduinendasein ein paar Wochen Campingurlaub in der Wüste. Mit im Sand vergrabenen Autoreifen markieren sie ihre Claims und bauen dort ihre Zelte auf. Wenn sie dann wieder nachhause fahren, lassen sie ihren Müll zurück.

Die Härte war dies hier:

Ein Boot mitten in der Wüste. Entweder weggeflogen vom Hänger oder aber als Markierung der Claimeinfahrt. Auch Autowracks bleiben einfach am Straßenrand liegen. Und von denen gibt es reichlich. Pro tag sterben in Kuwait 3 Menschen bei Verkehrsunfällen. Rechnet das mal hoch auf die Bevölkerung und Fläche unseres Landes: Massenmord!

Wir waren eingeladen zu einer Lobster-Party der „British Business Group“, einer Non-Profit-Organisation, die sich um die Intensivierung der Geschäftsbeziehungen zwischen Kuwait und GB kümmert. Das war im Mövenpick-Resort, wo direkt am Strand ein Luxus-Zelt aufgebaut war, mit – ungelogen – 8 (!) Klimaanlagen.
Man fährt vor, gibt den Autoschlüssel ab und lässt sich das Auto parken. Vor dem Essen wird einem die Serviette auf den Schoß gelegt – schließlich ist das eine Bewegung, die man sich sparen kann. Das Hotel hat für 3 Stockwerke einen Aufzug- mit eigenem Boy. Wer käme da auf die Idee, die Knöpfe selbst zu drücken?
Neben dem polnischen Botschafter war auch so einige Prominenz zugegen, darunter meine Frau ;-)
Denn als Reimer am nächsten Morgen die „Arab Times“ aufschlug, die größte Tageszeitung für die Golfstaaten und Saudi-Arabien, prangte ihr Konterfei gleich auf Seite 3! Mein Schwager fiel fast vom Stuhl und ihm das Frühstücksbrot aus dem Mund.
Das Foto zeigt uns auf der Party zu vorgerückter Stunde:

Von links: ich, Karin, Fenna, meine Nichte, Dick, ein Freund, meiner Verwandten, Reimer, Andrea, Inge, Evelyn (Dick und Evelyn sind Holländer, Andrea Südafrikanerin und Angestellte von Reimer)

Zwei Tage später hatte Fenna zusammen mit 4 anderen Kindern Konfirmation. Das war eine sehr schöne Feier. Das Foto zeigt den Pastor Jakobi, der in der „Kirche am Golf“ arbeitet:

Pastor Jakobi ist in Teheran stationiert, aber zu seinem „Sprengel“ gehören neben dem Iran, der Irak, Kuwait, Dubai, VAE, Oman, Jemen und Saudi Arabien
Pastor Jakobi ist übrigens der selbe Pastor, der seinerzeit Donald Klein seelsorgerisch betreute, ein Hochseeangler, der von den Iranern wegen Grenzverletzung verhaftet und für über ein Jahr ins Gefängnis gesteckt wurde.
Der Witz bei dieser Konfirmation: Meine beiden wurden bei uns von Pastorin Jakobi konfirmiert, die aber mit dem Pastor keinesfalls verwandt ist.

Fenna bei der Konfirmation:

Die Konfirmationsurkunde wurde den Kindern von Botschafter Worbs (rechts) ausgehändigt. Der deutsche Botschafter war anwesend, weil dies die erste Konfirmation in Kuwait überhaupt war:

Während eine Konfirmation in unseren Breiten eine sehr ernste und feierliche Angelegenheit ist, beschränkte sich dieses in Kuwait auf die Zeremonie selbst. Danach ging es zurück nach Hause, die Kinder ab in den Pool, die Erwachsenen an die Theke:

Natürlich hatten wir uns auch Kuwait-City genauer angeschaut. Z. B. dieses verdrehte Hochhaus:

der „Liberation-Tower“

Jetzt kommt das Grauen für jeden mitteleuropäischen Mann. Ein Stoff-Basar (das Foto zeigt, dass ich respektvollen Abstand hielt (Spiegelung in der Tür), aber es half nix, ich musste mit):

Innen drin: ein Stoffladen neben dem anderen

Stoffe aus 1001 Nacht:

Solche Stoffe sind spottbillig, etwa ein Viertel dessen, was sie hier kosten, aber von bester Qualität. Inge und Karin deckten sich denn auch gleich ein.

Dann der Schock, als wir wieder ins Parkhaus kamen. Außentemperaturanzeige des Autos (wohlgemerkt im Schatten und um 11 Uhr vormittags):

Wir sind dann – jetzt gibt’s Fisch – in den Fischereihafen und den Fischmarkt, den Souqshark, gefahren:

Der Fischereihafen quillt über von Dhaus und kleinen GFK-Fischer-Booten. Diese Fischerboote sind übrigens genau die Typen, mit denen die somalischen Piraten auf Raub fahren. Motorisiert mit mindestens 400 PS:

Fischer bei der Netzreparatur:

Krabbenkörbe:

Und auch hier: Ein Müll und Dreck, dass man nur staunen konnte. Alte Boote bleiben einfach liegen, gehen irgendwann unter und verrotten.

Im Hafen sah ich viele Fische an der Oberfläche, die da fleißig hin und her schwammen. Dachte ich. In Wirklichkeit waren sie tot und wurden von anderen Fischen angefressen.

Reimer vor dem Eingang zum Fischmarkt:

Das passt: Angelladen im Fischmarkt auf 20 qm. Und alles spottbillig:

Im Souq noch ein Gemüsemarkt:

Und dann die Fischhalle selbst:

Ich war überrascht, denn die Frische der Fische ist enorm. Alles liegt auf Eis, und alle paar Minuten besprengen die Händler ihren Fang mit Eiswasser.

Grouper (Zackenbarsche):

Pompanos:

Meeräschen

Extrem lecker: Tintenfische:

Ein Cobia:

Red Snapper:

Barracudas:

Haisteaks:

Hornhechte, mit etwas besseren Zähnen als unsere:

Fischauktion:

Nochmals der Angelladen. Einen 15 cm langen Halco-Wobbler habe ich hier für 2,50 € bekommen (1,25 KD = Kuweit-Dinar):

Der Kuwaiti als solcher angelt nur (Little-)Big Game). Vom Ufer aus angeln nur die „experts“. Ich musste das ja auch probieren und lieh mir die Brandungsruten eines Anglers aus:

Ein bisschen ungewohnt war die Linkshandrolle schon.
Geangelt wird hier am Persischen Golf, der extrem fischreich ist, nicht viel anders als auch bei uns.
Obwohl dieser nette Inder seinen Zahnbrassen einfach nur so, über Hand gefangen hatte.

Der Ägypter dagegen machte es uns vor: Eine Spinnrute, dazu eine einfache Zweihaken-Montage mit einem 30-g-Grundblei, das über Grund rollt:

und als Köder Tintenfischstücke:

Beute waren ebenfalls Zahnbrassen.

Natürlich war auch Shoppen in den Malls angesagt:

Aber was sind das für Luxustempel! Ein Vergleich mag folgender sein: Die Alsterarkaden und das Alsterhaus in HH, meinetwegen auch das KaDeWe in Berlin, verhalten sich zu diesen Malls wie das Aldi zu unseren Luxustempeln.

Diese Wasseruhr stand in einer Mall:

Ganz links die Stunden-, ganz rechts die 10-Minten-Anzeige. Links daneben die 5 Röhren, die Minutenanzeige. Man konnte stundenlang davor stehen und den Weg des Wassers verfolgen. Der schräge Leuchtstab ist das Pendel, auch mit Wasserantrieb.

Auch typisch Kuwait: Saftige Rasen überall. Der Wasserverbrauch ist einfach gigantisch, alle Grünflächen der Stadt werden 2x täglich bewässert. In diesem speziellen Falle aber sind nur die Bäume echt (Oliven), der Rasen ist Kunst:

Aber was für eine Kunst: Ich musste mich händisch überzeugen, dass der Rasen nicht echt war!

Ein Bild, dass ich abends gemacht hatte, als Fenna zum Reitunterricht war:

Der gelbe Himmel wurde durch Unmengen von Staub erzeugt. Bei einem richtigen Staubsturm ist es tagsüber stockfinster, mit Sichtweiten bis unter 50 m!
Die Reitanlage war, natürlich, von Ausmaßen und Standard jeder europäischen Anlage um Längen überlegen. Die Pferde stehen z. B. in klimatisierten, peinlich sauberen Boxen. Der Parcours bietet auf seiner Tribune Platz für 5000 Zuschauern.

So, jetzt kommt das Monsterbauerk von Kuwait-City, die Große Moschee (Grand Mosque):

In diese 2,5 ha große Halle passen 10.000 Menschen hinein:

Die 4 Säulen sind mit handgearbeiteten Mosaiken versehen und bilden zugleich die Ausgänge der absolut geräuschfrei arbeitenden Klimaanalage. Der Bau dauerte 7 Jahre und kostete 275 Mio $. Die Leuchter an den Säulen stammen aus Deutschland, die Kronleuchter, jeder 1 Tonne schwer, aus Italien. In der Bildmitte im Hintergrund sieht man die Nische für den Iman. Wenn er in dieser Nische steht, mit dem Gesicht zur Wand und spricht, hört man seine Stimme in der gesamten Halle.

Die Kuppel ist 34 m hoch und hat einen Durchmesser von 26 m.

Der Kreis ist das Sonnensymbol und die Strahlen werden von den 99 Namen Allahs gebildet. Umlaufend um die Kuppel steht in arabischer Kalligraphie eine Sure aus dem Koran.

Thomas mit seinen zwei „Schleiereulen“:

Selbstredend dürfen auch Frauen in die Grand Mosque, allerdings nur verschleiert. In der Moschee gibt es eine Galerie, die Platz bietet für 1000 Frauen.

Der Warteraum des Emirs in der Moschee:

Wenn der Gottesdienst beginnt, mischst sich der Emir unter die Gläubigen, wo es Platz hat. Eine Bevorzugung gibt es nicht!
Man beachte die kunstvollen Mosaiken. In dem Raum wird das Faksimilie eines der ersten Korane ausgestellt. Das Original steht im Topkapi in Istanbul.

Ach ja, und dann stach Thomas der Hafer. Mein größtes Ungemach stellt ja der Kauf von Klamotten dar. Aber in Kuwait ließ ich mir einen Outdoor-Anzug maßschneidern:

Anzug und Hose hatte ich mir aus dem Kettner-Katalog ausgedruckt und ließ mir nun meine Sonderwünsche vom Schneider eintragen.

Hier wird das Halsloch vermessen:

Der Anzug kostet mich mit Stoff, Futter und Sonderausstattung 130 €. Dazu kommen noch 3 maßgeschneiderte Hemden für zusammen 15 €.

Wer so viel sieht, der muss auch essen, und in punkto Kulinarik haben die Kuwaitis echt was drauf. Karin lud uns in Hilton ein:

Schon die Anfahrt ist verwegen: Security, die jedes Auto anhält, die Motorhaube öffnet und mit Spiegeln unterm Auto nach Bomben sucht.

Das Hilton von der Seeseite aus:

Das Gebäude ist ca. 500 m lang. Wenn man im Persischen Golf baden will, darf man das nur in den Resorts der Hotels. Die Strände selbst gehören dem Emir, und da ist das Baden verboten. Die Mitgliedschaft in einem Resort kostet so um die 3000 € im Jahr. Allerdings darf man dafür alle Sportressourcen des Resorts so oft benutzen wie man will.
Das Buffet im Hilton sprengte meine Vorstellungen: Auf gut 500 qm Fläche waren hier Fressalien aus aller Welt aufgebaut. Das einzige, was es nicht gab war Schweinefleisch.
Damit man nicht absolut verloren davor steht, gibt einem die Hausdame einen etwa 15minütigen Vortrag über das Angebot. Danach ist man vom Zuhören satt.

Und endlich auch mal eine Ölverladestaion:

Kuwait ist viertgrößter Erdölproduzent der Welt. Auf meine Frage, wie lange das Öl noch reiche, grinste Reimer nur. Zwischen Kuwait und Saudi Araben liegt ein Riesenölfeld, das noch nicht mal angebohrt wurde. Und die Öllagerstätten im Persischen Golf sind auch noch nicht angezapft. Er schätzt, dass alleine Kuwait noch für 100 bis 150 Jahre Öl hat. Wer die Energiediskussion bei uns kennt, lernt deren Wert angesichts solcher Zahlen anders einzuschätzen.
Benzin ist in Kuwait spottbillig. Reimer tankte seinen Toyota Prado mit 130 Litern Superbenzin voll und bezahlte umgerechnet 16 €!

Zum Schluss noch ein Blick in Aladins Schatzkammer:

Diese Läden im Bazar sind proppevoll mit Messing und Gold, mit Elfenbein und Ebenholz, dass einem schwindelig wird.
Und wer in eine Basarparfümerie geht:

der muss schon ein sehr durchtrainiertes Riechorgan besitzen.
So, liebe Leute, das war ein kurzer Abriss unserer Reise ins Morgenland. Hoffentlich hat es euch Spaß gemacht.

اِحْتِفَاء
(Grüßlis auf arabisch)
Thomas

Beiträge in diesem Thread

Hier kommt Kuwait (sehr lang, 65 Fotos) -- Thomas Pruß -- 6. Juni 2009, 13:15 Uhr
Re: Toller Bericht! *oT* -- 42 -- 6. Juni 2009, 15:48 Uhr
Danke für die interessante Reise! *oT* -- elfi -- 6. Juni 2009, 17:55 Uhr
Ausgesprochen ..... -- Steininger -- 6. Juni 2009, 18:23 Uhr
Re: Hier kommt Kuwait (sehr lang, 65 Fotos) -- Matthias -- 6. Juni 2009, 18:27 Uhr
"Expats" in Kuweit sind meist "Experts" ;-) *oT* -- Carabus -- 6. Juni 2009, 19:39 Uhr
Toll,..... -- Steininger -- 6. Juni 2009, 19:51 Uhr
Ein kleiner Blumengruß... -- HoBi -- 6. Juni 2009, 19:43 Uhr
Re: Hier kommt Kuwait (sehr lang, 65 Fotos) -- pilzmann -- 7. Juni 2009, 01:48 Uhr
Re: Hier kommt Kuwait (sehr lang, 65 Fotos) -- Thomas Pruß -- 7. Juni 2009, 14:38 Uhr
Re: Hier kommt Kuwait (sehr lang, 65 Fotos) -- Matthias -- 7. Juni 2009, 15:32 Uhr
Re: Hier kommt Kuwait (sehr lang, 65 Fotos) -- pilzmann -- 7. Juni 2009, 20:59 Uhr
deine email Probleme interessieren auch keinen *oT* -- Harzpilzchen -- 7. Juni 2009, 22:09 Uhr
Re: und ganz nebenbei ist man OT! ;-)) *oT* -- elfi -- 8. Juni 2009, 21:59 Uhr
Re: Hier kommt Kuwait (sehr lang, 65 Fotos) -- Carabus -- 7. Juni 2009, 14:41 Uhr
Re: Hier kommt Kuwait (sehr lang, 65 Fotos) -- 42 -- 8. Juni 2009, 08:37 Uhr
Passend OT: Raufuss -- 42 -- 8. Juni 2009, 12:15 Uhr
großartig! selten so gelacht. ich fand... -- ziggi -- 8. Juni 2009, 14:06 Uhr
Re: Hier kommt Kuwait (sehr lang, 65 Fotos) -- Der Juergen -- 8. Juni 2009, 18:45 Uhr
Re: Hier kommt Kuwait (sehr lang, 65 Fotos) -- Andreas -- 8. Juni 2009, 20:25 Uhr
Re: Hier kommt Kuwait (sehr lang, 65 Fotos) -- Matthias -- 8. Juni 2009, 20:36 Uhr
Solche Beiträge..... -- Steininger -- 8. Juni 2009, 20:47 Uhr
Re: Hier kommt Kuwait (sehr lang, 65 Fotos) -- Harzpilzchen -- 7. Juni 2009, 22:10 Uhr

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