Hallo zusammen,
diese nicht über 9 mm großen Winzlinge wuchsen terrestrisch auf einer Waldwiese:
Zystiden und Schnallen fehlen, Sporen glatt, 7,4 x 4 (6-9 x 3,5-4,5), Q=1,84
Es könnte ein Nabeling sein, dann wäre wohl O. albominutella E. Ludwig die richtige Wahl, denn O. mutila müsste Schnallen haben.
Wegen der alt satt cremefarbenen Lamellen käme eventuell auch eine Clitopilus-Art aus dem scyphoides-Aggregat in Frage. Allerdings kann ich auch mit viel Phantasie keine Rippen an den Sporen erkennen (auch nicht in der Aufsicht). Am einfachsten wäre es, nach Horak zu bestimmen, der hat Ludwigs Omphalina albominutella einfach mit Clitopilus scyphoides synonymisiert (staun!).
Wer kennt die kleinen Biester?
So, dann hätte ich hier noch einen einsamen Saftling, der auf derselben Waldwiese wuchs (über Kalkschotter):
Komplett trocken, Hut nicht richtig schuppig, sondern am Scheitel filzig, sonst radialfaserig, Lamellentrama +/- parallel, Zelllänge ca. bis 150 µm, Sporen: ellipsoid, nie eingeschnürt, 9,4 x 5,6 (8-11 x 5-6,5); Q=1,68
Wenn die Sporen etwas kleiner wären, hätte ich auf H. calciphila getippt. Sonst fällt mir nichts Gescheites dazu ein. Vielleicht euch?
Unten hänge ich noch ausführliche Beschreibungen an.
Beste Grüße aus München
Hias
Beschreibung des weißen Winzlings:
Funddaten: Fundort: MTB 7734-4-2-2, 480 m, Karlsfeld, Schwarzhölzl, auf einer kleinen Waldwiese, auf Erde zwischen Gräsern; gesellig (ca. 8 Fk); vergesellschaftet mit Hygrocybe persistens; Hut: bis 9 mm breit, schon jung flach ausgebreitet und nabelingsartig vertieft, alt Rand auch aufgebogen und etwas flatterig, trocken, matt, nicht gerieft, nicht hygrophan, mehlweiß, Oberfläche glatt, irgendwie bereift wirkend; Stiel: bis 4 x 1 mm, kurz, zylindrisch, basal gleichdick, bisw. verbogen, oft exzentrisch inseriert, weißlich bis cremefarben, weißlich bereift (Lupe!); Lamellen: mäßig gedrängt, untermischt, ca. 10 erreichen den Stiel, deutlich herablaufend, cremeweiß, alt satt cremefarben, Schneiden gleichfarbig; Fleisch: weiß, dünn; Geruch: unauffällig; Geschmack: mild, dann schwach bitterlich; Cheilozystiden: fehlend; Pleurozystiden: fehlend; Stieloberfläche: -; HDS: Trichoderm aus 2,5-5 µm breiten, zylindrischen Zellen, Endzellen zahlreich und mit abgerundeten Enden; Schn-; Basidien: vorwiegend 4-sporig, bisw. mit 2-sporigen untermischt, ohne Basalschnallen, ca. 19-23 x 7-7,5; Sporen: ellipsoid bis subamygdaliform, inamyloid, indextrinoid, glatt, hyalin, grünlich-körnelig gefüllt, ohne erkennbare Längsrippen (auch in der Aufsicht), oft (nicht immer!) dickwandig (an der Sporenwand mit zweiter Linie, könnte man mit viel Phantasie auch als Rippen interpretieren, 7,4 x 4 (6-9 x 3,5-4,5), Q=1,84 (1,56-2,25), 20 Sp. gemessen;
Beschreibung des Saftlings:
Fundort MTB 7734-4-2-2, 480 m, Karlsfeld, Schwarzhölzl, auf einer kleinen Waldwiese über Kalkschotter; Hut: 1,2 cm breit, gewölbt, schwach genabelt, im Zentrum filzig, sonst radialfaserig, völlig trocken, orangebräunlich bis orangeocker; Stiel: 30 x 25 mm, zylindrsich, nach oben hin schwach erweitert und abgeplattet, schwach längsfaserig, trocken (leicht wachsig), lebhaft orange, zur Basis hin etwas heller; Lamellen: schwach ausgebuchtet oder gerade angewachsen und mit Zahn herablaufend, eher entfernt (20 erreichen den Stiel), orangegelb; Fleisch: blass gelb, über den Lamellen wässerig orangebraun, in der Stielrinde kräftig orange; Geruch: unauffällig; Geschmack: mild; Cheilozystiden: -; Pleurozystiden: -; Lamellentrama: aus parallelen Hyphen, kurz septiert, Zellen zylindrisch bis spindelig, ca. 50-150 lang, ca. 15-22 breit; HDS: Cutis aus 4-10 breiten Zellen; Endzellen blass bräunlich pigmentiert und relativ schmal, kaum trichodermale Strukturen festgestellt; Basidien: 4-sporig, ca. 42-43 x 7-9; Schn+; Sporen: breitellipsoid bis subzylindrisch, sehr variabel geformt, aber nie eingeschnürt, 9,4 x 5,6 (8-11 x 5-6,5); Q=1,68 (1,45-2,00), 20 Sp. gemessen;