Hallo Till,
: Der silbergrauhütige Pilz hatte breitellipsoide Sporen und keine kugeligen
: Zellen im Velum, außerdem relativ kurze Riefen am Rand undzwei dicke
: Velumfetzen auf dem Hut. Auffallend war, dass eine Kostprobe deutlich (und
: anhaltend!) scharf schmeckte, wie ein scharfer (aber nicht sehr scharfer)
: Täubling. So etwas hatte ich bei Amanita noch nie bemerkt, aber es steht
: schon in der Literatur.
Scheidenstreiflinge sind sicher nicht meine Spezialgruppe, aber sie sind sehr interessant. Mir geht es wie Hartmut, dass ich noch nie auf die Idee kam, in einen Scheidenstreifling hineinzubeißen - das werde ich künftig grade bei den grauen mal ändern :-)
Es gibt noch einen grauen Scheidenstreifling in Mitteleuropa (neben mairei/argentea), der vermutlich häufiger als diese ist. Ich füge mal ein, was ich dazu im Nachtragsaufsatz zur Rhön (RMS) geschrieben habe:
Amanita albogrisescens Contu
12.8.02 – T – 5326/2 - 500 m NN – s. Dermbach, Südhang des „Waltenberg“ nw. Brunnhartshausen, im Gras unter Hutebuche in Grasland über Basalt, 1 Frk., det. M. Contu
Contu (in litt.) hält A. albogrisescens für relativ häufig, während A. mairei zumindest überwiegend mediterran verbreitet ist. A. albogrisescens ist durch den schmächtigen Habitus und breit ellipsoidische Sporen deutlich von A. mairei unterschieden. Die Rhöner (und andere mitteleuropäische) Aufsammlungen von A. mairei bedürfen der Überprüfung.
Soviel von mir - liebe Grüße!
Lothar