Hallo und guten Tag,
bevor ich näher auf eure Meinungen eingehe, ein herzliches Dankeschön.
Zunächst zum Pilz. Die Hutfarbe hat mich bei der Bestimmung aus der Bahn geworfen. Bisher war mir R. nauseosa immer mit zumindest rötlichem Farbansatz des Hutes bekannt. Da bei meinem Fund nicht mal ein Tuckelchen rot/rötlich zu sehen war bin ich nicht auf R. nauseosa gekommen. Auch der Schlüsselteil in MHK ….“Sporen isoliert grobwarzig, selten etwas gratig ….“ war nicht gerade hilfreich. In der Beschreibung in MHK allerdings ist von grobwarzig stachelig zu lesen! Hätte ich im Bon nachgeschaut wäre ich aufgrund der stacheligen Sporen eventuell auf R. nauseosa gekommen. Nun ja, aus meiner Sicht und aus dem Stand der Bestimmungshilfen bleibt das Pilzchen für die nächsten Tage mit dem Namensschildchen Russula nauseosa versehen.
@ Hartmut
Das Pilzchen ist aus dem Harz und zwar ganz aus deiner Nähe.
@ Stephan
Sieh bitte oben
@ Felix
Auch diesmal habe ich auf Feinheiten und Details geachtet, siehe Mikrobilder und Bemaßung. Ein Fehlen von Chemikalien in diesem Fall beeinträchtigt nicht das darstellen von Mikromerkmalen. Das ist meine Meinung die du sicherlich anders siehst und das ist auch recht so. Ist es nun so das du keine relevanten Details bei den Sporen siehst oder weil du schlichtweg auf Melzer/Lugol „bestehst“ um kein Detail zu verpassen? Die Sporen habe ich Melzer nachmikroskopiert – sieh Anhang. Deine „gewünschten Verbindungslinien“ in allen Ehren und sind lieb gemeint doch sie sind nicht da und ich bin mit R. nauseosa auch ganz zufrieden. Mir kommt es auf die Bestimmung, nicht auf den Wunsch an ;-) Das Sporenpulver habe ich nach den dicken Anhäufungen beurteilt. Stufe IIIa habe ich angegeben weil mir IIIc IVc zu kräftig erschien. Die Hutdeckschicht schaue ich mir noch an. Datenblatt ist nicht nötig.
Ein kleiner Nachtrag noch zu den Chemikalien. Es gibt entgegen meiner Aussage doch Chemikalien in meinem Haushalt und zwar sehr geeignete zur Pilzbestimmung. Vor fast genau 2 Jahren habe ich bei A. Gminder einige Chemikalien bestellt. Da ich sie in den vergangenen Jahren nicht benutzt habe sind sie von mir vergessen worden. Ich denke Melzers Reagenz habe ich schon benutzt aber ………??? Kongorot ist u. a. dabei, richt erbärmlich und ist schon fast zäh wie Honig, werde ich wegschmeißen!
@ Andreas
Das Anfärben mit diesen Jodsachen kann bei gewissen Sporenornamenten hilfreich sein. Ein Baumwollblau ist, so habe ich das mal bei Herrn Professor Butin gelernt, auch hilfreich um Details besser darzustellen aber in erster Linie ist eine gute Optik erforderlich. Aus einer schlechten Auflösung machst du mit olle Melzer auch nicht so das pralle – im Netz oft genug zu sehen! Hast du schon mal Erfahrungen im Umgang mit Kaffee oder Tee gemacht? Na klar, aber als Medium in der Mikroskopie? Versuch einmal konzentrierte Flüssigkeit (Satz) von Tee/Kaffee als Medium zu verwenden. Mein Mann ist da am Tüfteln und Ornamente (bisher nur Lactarius/Russula) werden ein Tuckelchen deutlicher (mehr Kontrast) dargestellt. Grundsätzlich werde ich aber nicht vom Wasser abweichen denn ich kann die Details am Mikroskop erkennen und auch abbilden und benötige keine Farbstoffe. Sporen des Täublings habe ich in Melzer nachmikroskopiert. Die Sporen haben leicht Farbe bekommen und können dadurch etwas …na ja, ich sag mal vorsichtig „plastischer“ dargestellt werden. Details sehe ich wie in Wasser aber fürs Auge ist solch eine Darstellung wesentlich angenehmer. Schau bitte selbst, eine Bildfolge (mit etwas Werbung für dich) füge ich an.
Eine gute Zeit
Gelbfieber & Co