Hallo Forum,

was solch ein Filzröhrling für Scherereien bereiten kann! Eigentlich wollte ich nur ein wenig Montagskino
ablassen. Damit es auch noch am Montag fertig wird, muss ich an irgend etwas sparen. Am besten an Bildern.
Drei Bilder und ein wenig Text – 15 Minuten und fertig. Aber was soll ich weg lassen. Ein Paar Täublinge
vielleicht?! Oder besser ganz wenig Text und viele Bilder ohne Arthinweis. Passt auch nicht ganz.

Ich will es mal versuchen. Immerhin haben wir noch Juni, und es gab schon wieder Sachen zu sehen,
die eigentlich nicht in diesen Monat gehören. Jedenfalls nicht hier.

Das saure Sand-Kiefern-Moos-Flechten-Revier gibt nicht wirklich was her. Am Freitag habe ich es mir bereits
angeschaut. Eine handvoll Maronenröhrlinge, ein madiger Steini, einige Pfifferlinge und Sandröhrlinge.
Des Weiteren die üblichen Perlpilze, Narzissengelbe Wulstlinge, Braune Filzröhrlinge und die ersten L. rufus.
Nichts, was der Rede wert wäre. Mein Nachbar durfte sich jedenfalls über eine kleine Kollektion Speisepilze
freuen.

Am Samstag habe ich dann die interessanten Reviere besucht. Den kleinen Buchenwald zum Beispiel.
Ganze drei Pilze gab es da. Zwei erste Elfenbeinschnecklinge und diesen Leuchtturm hier

voller Besucher. Ich hätte mal den Stieldurchmesser nachmessen sollen.

Womit ich allerdings auf keinen Fall handle:

sind diese Leckerlis. Ein paar in den Topf, den Rest getrocknet. Wer weiß, ob die nochmal wieder kommen.
Aber die gab es auch schon in der Vorwoche zu sehen.

Diese Inocyben mit Ritterlingshabitus

halten sich zur Zeit massenhaft an Wegrändern auf. Allerdings nur dort, wo ich akuten Kalkverdacht hege.
Begleitbäume dort: Birke und Kiefer. Ich habe aber keinen Schimmer. Geruch: inocybig!

Vollkommen erstaunt war ich,

Lactarius deliciosus anzutreffen. Sonst nie vor Ende August.

Nicht ganz unerwartet:

den Pappelbegleiter unter den Milchlingen schlechthin, L.controversus hatte ich in 2000 schon mal im Juli.

Einen ersten, holzigen Gruß der Ritterschaft durfte ich auch schon entgegen nehmen,

Ebenfalls so früh wie nie zuvor.

Diesem Filzröhrling hatte ich gestern bereits einen Auftritt hier im Forum gegönnt:

Es sollte sich um den Pappelbegleiter Xerocomus bubalinus, den Blassgelbbraunen Filzröhrling handeln.

Einige Täublinge will ich dennoch nicht verschweigen. Den Blutroten zum Beispiel, nachdem er in der
Vorwoche von andere Stelle bereits gemeldet wurde.

oder den verblassenden Birkenbegleiter, der hier

seinem Namen alle Ehre macht.

Auf dem Trockenrasen vor dem Campingplatzwaschhaus gibt es im April mitunter ganze zwei Arten
Großascos: M. elata und G. esculenta. Im Rest den Jahres fruktizieren da auch nur maximal zwei
Täublingsarten. R. sanguinaria, wie bereits gezeigt, und Russula integra.

Nicht dass sich hier Fremdlinge eingeschlichen haben.

Der Vollständigkeit halber noch der Schirm der Woche:

Man muss schon genau schauen, um noch welche zu finden. Aufschirmen lässt die gerade keiner mehr.

Zu guter letzt – die Äpfel sind endlich reif. Schön, knackig anzusehen wie immer, aber dennoch kulinarisch
vollkommen ohne Wert.

Uff – gerade so geschafft. Ich hoffe, nächste Woche gibt es auch noch mal was zu sehen. Die Wetterprognose
sieht ja eher vertrocknet aus.

Grüßlis Ingo