Hallo zusammen,

wir haben uns heute mit unseren zwei Kindern auf das Abenteuer eines Pilzspaziergangs eingelassen - Abenteuer deshalb, weil die Kinder ja doch ihre regelmäßigen Erfolgserlebnisse brauchen, um nicht die Lust zu verlieren, und heute schätzte ich das Misserfolgsrisiko als ziemlich hoch ein. Doch weit gefehlt: den hochsommerlichen Temperaturen und der Trockenheit zum Trotz gab es vielfältige Pilze zu bestaunen.

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Die wenigen verbliebenen Sommersteinpilze waren imposant, taugten allerdings nur noch zum Anschauen.

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Auch bei diesem Flockenstieligen Hexenröhrling sind uns die Fressfeinde um einige Tage zuvorgekommen. Sind es eigentlich tatsächlich immer Schnecken, die solche grubigen Fraßstellen hinterlassen (man sieht ja einige Schleimspuren), oder graben ab und zu auch mal Mäuse ihre spitzen Zähne in die Pilze? Wobei die sich zum Knabbern ja wahrscheinlich kaum oben auf den Hut setzen würden... Die rote nachgewachsene Huthaut fand ich sehr interessant, das habe ich zum ersten Mal gesehen.

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Filzröhrlinge gab es eine ganze Menge, zum Teil Rotfüße (die waren aber nicht mehr fotogen), zum Teil diese hier, die ich immer unter "Ziegenlippe" subsumiere - wenn es jemand genauer weiß, lasse ich mich gerne korrigieren.

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Eine Augenweide, weniger eine Nasenweide war diese prächtige Stinkmorchel, meine Kinder haben sich über den Gestank prächtig amüsiert - ich habe die Nase fast auf die Gleba geklebt und rein gar nichts gerochen. Ich habe mich schon immer gewundert, wie Pilzfreunde diese Art der Nase nach finden - kann es denn sein, dass jemand diesen Geruch nicht wahrnimmt? Ich habe bisher noch keine anderweitigen Fehlleistungen meines Geruchssinns festgestellt, aber ich glaube langsam, dass mir die Stinkmorchelrezeptoren fehlen.

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Der Verwandte der Stinkmorchel, der Tintenfischpilz, war schon etwas mitgenommen.

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Perlpilze gab es zuhauf, erstaunlicherweise sogar madenfreie.

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Aber auch ihre Verwechslungspartner, die Grauen Wulstlinge, standen in der Nähe - wunderbarer Anschauungsunterricht für die Kinder.

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Breitblättrige Rüblinge

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Xerula Radicata, einer der wenigen Pilze, bei denen sich mein Hirn immer nur den lateinischen Namen merken will. Googeln hilft - Schleimiger oder auch Grubiger Wurzelrübling.

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Grünblättrige Schwefelköpfe waren reichlich vertreten. Seit ich nach Pilzen Ausschau halte, egal zu welcher Jahreszeit, kommt auf gefühlte 100 grünblättrige Schwefelköpfe ein rauchblättriger...

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Von dem hier habe ich keine Ahnung. Wenn ich völlig ins Blaue tippen sollte, würde ich "Gelbstieliger Nitrathelmling" vorschlagen, aber ich habe nicht mal nachgegraben, ob Holz darunter war, und so einzeln habe ich ihn auch noch nie gesehen.

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Für Täublinge bin ich ja irgendwie zu doof. Ich erstarre immer in Ehrfurcht, wenn ich hier die wunderbaren Berichte der Täublingsspezialisten lese, die mit schlafwandlerischer Sicherheit Artnamen zuordnen, die für mich völlig unterschiedlich aussehende Exemplare als die gleiche Art identifizieren oder die für mich völlig gleich aussehende Exemplare als unterschiedliche Arten entlarven. Aber der hier ist trotz seiner Jugend einer der ganz wenigen, die ich zu erkennen glaube, der verhält sich ja auch nicht ganz so chamäleonhaft - meiner Einschätzung nach Russula violeipes, der violettstielige Pfirsichtäubling. Ich weiß nicht, ob man den leichten Violettschimmer auf dem Foto gut genug sehen kann, "in echt" war er jedenfalls deutlich sichtbar. Und wehe, jemand verdirbt mir jetzt den Spaß und belehrt mich eines Besseren... ;-)

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Bei dem Täubling hier versuche ich mich gar nicht erst an einer Benennung (lasse mich aber gerne aufklären, Bäume drumherum: Buchen und Eichen). Meine Lieblingszimmerpflanzen sind Brutblätter, bei denen der winzige Nachwuchs direkt an den Blattspitzen wächst - dieser Täubling hier mit seinem winzigen "Nachwuchs" auf dem Hut, der mich doch arg an den Rand meiner fotografischen Möglichkeiten gebracht hat, hat mich an diese Zimmerpflanze erinnert.

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Zum Abschluss noch ein gelber Schleimer...

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... und ein weißer.

Ein wirklich schöner Spaziergang, der auch den Kindern großen Spaß gemacht hat!

Herzliche Grüße
Melanie