: Siehste, wolltest Du mir vor einem Jahr gar nicht glauben als ich gewechselt
: hatte, dass ich Eure Mails nicht bekommen hatte.
: Hallo Gunnar,
: ich würde gern die Peridie noch nachträglich mikroskopieren.
: Was hat es mit dem Schlüsselmerkmal in der Ba - wü Flora, wonach H. coriaceum
: ein - oder mehrschichtig sein kann denn auf sich - oder ist das nur ein
: Fehler im Schlüsselaufbau?
: Beste Grüße - Peter
Hi Peter,
wenn man auf die T-online-Seite geht, kann man dort noch die mails einsehen, auch die neuen (nur pop3 ist gesperrt)...
Was die BaWü-Autoren meinen, weiß ich natürlich nicht. Sie selbst haben keine Hypogäen gesammelt und auf das lexikalische Wissen von Gross zurückgegriffen. Dazu kommt, dass Schlüssel gebastelt wurden, die nur die in BaWü gefundenen Arten enthalten. (Sagt nix dazu - ich weiss, dass der Verlag das so haben wollte.)
Mit der Peridienstruktur hast Du den Finger auf die Wunde gelegt: Wer meinen "Erguss" genau gelesen hat, dem ist ein Fehler aufgefallen - eine Peridie aus Kugelzellenparenchym bricht rissig (siehe Foto), muss aber auch beim Abziehen bröselig (und nicht zäh-lederig-elastisch)sein. Was schreibt Hesse als Autor: "Die Peridie ist weisslich und sehr dick, wenigstens dreimal so dick als die von Hysterangium clathroides Vitt., jung etwas fleischig, bald aber lederig und von der Gleba leicht zu trennen. Aussen zeigt sie eine sehr dünne Lage zuerst weisslicher, dann lichtbraun gefärbter, dicht gruppierter Hyphen, auf dieselbe folgt nach innen ein dickes, unter dem Mikroskop violett gefärbt erscheinendes pseudoparenchymartiges Gewebe, auf welches dünne, fast farblose Hyphen folgen, die die an die Gleba stossende Grenzzone bilden." Die lederige Eigenschaft wird von den Hyphen gebildet. Such mal danach.
Hesse schreibt also von drei Schichten (außen hyphig, Mitte pseudoparenchymatisch, innen hyphig)
Was schreiben Montecchi/Sarasini? Sie schreiben von einer dicken pseudoparenchymatischen Struktur der Peridie mit einer äußeren, dünneren und zugleich braungefärbten Lage. (Möglicherweise kommt da der Deutsche Name des Abbildungsverzeichnisses her.) Das Mikrobild im Montecchi auf S. 557 lässt in der braunen äußeren Schicht kaum Zellstrukturen erkennen. Sieht eher nach Kugelzellen aus als nach Hyphen. Ihre Beschreibung deckt sich nicht mit der Originaldiagnose.
Ein uns gleichermaßen bekannter "Berufs-Mykologe" hat mal im Zusammenhang mit der Gattung Hysterangium gesagt, "sie sei im Ar...", wollte damit wohl ausdrücken,dass sie dringend bearbeitet/überarbeitet werden müsse, womit er wohl Recht hat.
Für uns bleibt nur, möglichst genau die Merkmale zu erfassen, auch wenn die Zeit knapp ist. Möglicherweise sind die Notizen dann auch Basis für eine Umbenennung der Funde.
Gruß Gunnar