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Pilze Pilze Forum Archiv 2009

Weniger ist manchmal mehr

Geschrieben von: Ingo
Datum: 20. Juli 2009, 23:25 Uhr


Hallo pp.- Forianer,

eigentlich müsste es ja überall brummen. Alle Voraussetzungen für ein üppiges Pilzwachstum
scheinen erfüllt. Waldbrandwarnungen sind momentan im kompletten Sendegebiet Fehlanzeige.
Die Temperaturen könnten auch stimmen. Mal ein paar Tage tropisch, dann wieder moderat um die 20°C.

Ich trage mal die Niederschlagsergebnisse der letzten Wochen, auf unserem Campingplatz, vor:
KW27: 26 l/qm – KW28: 21l/qm – KW29: 25l/qm – Diese Woche: kommt noch. Beachtlich!

Auch beachtlich; nach den Güssen vor zwei Wochen ist das Pilzwachstum nahezu zum Erliegen gekommen.
Ab und an kommt mal was zum Vorschein und fängt sogleich zu faulen an. Was übrig bleibt, fällt umgehend
dem Appetit der allzeit präsenten Weichtiere zum Opfer.
Kaum zu glauben, aber zu den vergangenen zwei Wochenenden war nicht ein Parasol zu sehen - Nicht mal
ein Knirps. Über diesen Effekt konnte ich in all meiner Pilzliteratur keinen Hinweis finden.

Zu viele Niederschläge scheinen einem erfolgreichen Pilzwachstum ebenso abträglich zu sein, wie länger
anhaltende Trockenheit. Kann man auch irgendwie nachvollziehen. Pilze streben halt an, mindestens
Sporenreife zu erreichen. Da sie dies bei diesen Bedingungen schwerlich erreichen können, warten sie
günstigere Zeiten ab.
Zumindest die Arten, welche einige Tage dafür benötigen. Die Turbofraktion feiert bei dieser Witterung
Rekord – Fruktuationsraten. Bei Tintlingen, Mürblingen und Schwindlingen kann man innerhalb weniger
Stunden ein komplettes Pilzleben ablaufen sehen.

Einige wenige Ausnahmen gibt es aber schon. Zum Beispiel gelbe Leistlinge, die sowohl in Laub- als
auch in Nadelwäldern heimisch sind. Bilder davon zeige ich aber nicht, denn die geben eine unangemessen
farbige Stimmung wieder. Zur meiner derzeitigen Stimmungslage passen eher düstere Pilzarten.
Diese hier zum Beispiel:



Lauter banales Zeugs, aber farblich hervorragend miteinander korrespondierend, wie ich finde.
Auch von den Namen her. Ein nach alten Waschlappen stinkender Erdwarzenpilzartiger, eine Lorchel,
die sich dem Namen nach in irgendwelchen Gruben wohlfühlt und ein Porling, der anderswo möglicherweise
Beachtung hervorriefe, aber hierzulande derartig gemein ist, dass der dauerhafte Zusatz noch untertrieben wirkt.

Allerdings scheint es in solch frustrierenden Zeiten immer wieder Zeichen und Wunder zu geben,
die dafür sorgen, dass man weiter am Ball bleibt. So wie vor drei Jahren die seltenen Egerlingsschirmlinge
auf einem Komposthaufen, mitten in einer Hitzeperiode, erschien mir auch dieses Mal ein kleines Wunder,
mitten auf unserem Campingplatz.

Wer wundert sich da nicht!? Ihr kennt ihn bestimmt auch – oder?

Das soll es dann auch schon gewesen sein für diesmal - siehe Thread.

Grüßlis Ingo

Beiträge in diesem Thread

Weniger ist manchmal mehr -- Ingo -- 20. Juli 2009, 23:25 Uhr
Re: Weniger ist manchmal mehr -- Rainer Wald -- 20. Juli 2009, 23:40 Uhr
Re: Weniger ist manchmal mehr -- Ingo -- 21. Juli 2009, 22:58 Uhr
Hallllloooooooooo Berlin! -- Thüringer-Holz -- 21. Juli 2009, 01:25 Uhr
T. f. *oT* -- harald andres schmid -- 21. Juli 2009, 10:23 Uhr
Re: G.C. ? -- Ingo -- 21. Juli 2009, 12:41 Uhr
Mehr oder weniger jedenfalls.... -- Ingo -- 21. Juli 2009, 22:40 Uhr
Ich habe nicht daran geglaubt.. -- Thüringer-Holz -- 22. Juli 2009, 00:47 Uhr

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