: Hallo Kathi und alle anderen,
: “Der Juergen“ hat die beiden besten Lebensversicherungen schon genannt:
: Gummistiefel und intensives Absuchen nach dem Waldgang!
: Der Bedeutung des Themas angemessen erlaube ich mir hier mal einen längeren
: Artikel: Trotz Gang zum Arzt (das von meinem Hausarzt beauftragte Labor
: hatte etwa 14 Tage nach dem Befall Antikörper festgestellt, die mein Arzt
: aber auf frühere Infektionen zurückführte und deshalb keinen akuten
: Behandlungsbedarf diagnostizierte) hatte ich vor sieben Jahren, drei
: Monate nach dem von mir erkannten Befall, eine äußerst heftige
: Borreliose-Infektion erlitten (wahnsinnige Gelenkschmerzen zwischen den
: Jahren, wo natürlich kein bekannter Allgemein-Mediziner zu erreichen war,
: die so stark waren, dass ich mich unter über die Bettkannte wälzen musste,
: um auf allen Vieren auf’s Klo kriechen zu können). Das nach mehreren Tagen
: verschriebenen Schmerzmittel war so stark, dass es fast meine Leber
: gemeuchelt hätte. Nach zwei Dragees habe ich es abgesetzt und lieber
: weiter gelitten. Danach machte ich eine Antibiotikum-Kur, die
: offensichtlich nicht half. Denn in der Folge merkte ich, dass sich die
: Borrelien offenbar im obersten Halswirbel festgesetzt hatten, von wo sie
: anscheinend in das Hirn ausstrahlten, so das ich mir in unregelmäßigen
: Abständen jeweils zwei Wochen lang wie blöd vorkam.
: Um evtl. hämischen Kommentaren die Spitze zu nehmen: Dies empfand ich nicht
: als normal!
: Nach ein paar Jahren kam es, infolge einer Fehldiagnose meines Arztes zu
: einer neuerlichen Kur mit einem Antibiotikum. Seitdem wähne ich mich als
: beschwerdefrei.
: Seitdem habe ich mich für das Thema Zecken (und u. a. Borreliose) besonders
: interessiert.
: Die Erkrankung ist für Ärzte aufgrund der indifferenten Symptome oft wirklich
: schwer zu diagnostizieren. Zum Teil spielt aber auch die Unkenntnis dieser
: Fachleute eine verhängnisvolle Rolle. Haben sich die Borrelien erst mal im
: Bindegewebe festgesetzt, sind sie so einfach auch kaum noch mit ungezielt
: eingesetzten Antibiotika auszurotten. Wirklich gute Behandlungsmethoden
: sind noch nicht allgemein bekannt. Karin Montag berichtet auf ihrer
: Website www.tintling.com von einer Naturheilmethode, die ihr geholfen
: hat (Da müsst ihr ein wenig suchen).
: Es gibt viele offizielle Tipps, die mir zum Teil nur bedingt geeignet
: erscheinen, wie zum Beispiel der, geschlossene Kleidung zu tragen. Wenn
: die dann auch noch möglichst hell ist, ist das durchaus ein guter Rat.
: Nur, wer geht im schmutzempfindlichen weißen Outfit bei über 20° C, bis an
: den Hals zugeknöpft, auf eine dann schweißreiche Berg-und-Tal-Tour durch
: unsere Wälder?
: Übersieht man eines der Tierchen, wenn man seine gewohnte Bluejeans getragen
: hat, kommen die nächtens am nächsten oder übernächsten Tag als Beischläfer
: ins Bett; zumindest wenn man die Kleidung im Schlafzimmer abgelegt hat
: oder im Einzimmer-Apartment wohnt, oder zu sonstigen Stellen, an denen man
: sich lange aufhält (Schreibtisch, Fernsehsessel – je nach Gewohnheit).
: Von mir empfohlene, für mich bislang äußerst erfolgreiche Prophylaxe: 1.
: Gummistiefel bei der Pilzpirsch (an denen können / wollen sich Zecken
: nicht festklammern);
: 2. Vermeiden von Bewuchs, der höher reicht, als die Stiefel;
: 3. Nicht auf den Knien / allen Vieren durchs Gelände kriechen;
: 4. Nach dem Stöckchendrehen / Ausheben von Pilzen unmittelbar die Hände auf
: Zecken mustern;
: 6. Pilzkörbe möglichst außerhalb des engeren Wohnbereichs abstellen;
: 7. Inwieweit das sofortige Waschen der Wanderkleidung in der Waschmaschine
: hilft, vermag ich nicht zu sagen. Tödlich für Zecken ist jedoch trockene,
: warme bis heiße Luft. Eine Runde im Wäschetrockner dürfte die lieben
: Tierchen deshalb mit ziemlicher Sicherheit in die ewigen Jagdgründe
: befördern.
: 8. Nach dem Aufenthalt in zeckenverdächtigem Gelände (z. B. auch Gärten) den
: nackten Körper absuchen. Paarweise betrieben kann das den Pilzgenuss ohne
: Weiteres sogar noch toppen. Hier insbesondere die gesamten Beine, insbes.
: die Kniekehlen, den sog. Schambereich, die Brust / unter den Brüsten sowie
: die Achselhöhlen absuchen.
: Wichtig ist: In den ersten ca. vier bis fünf Stunden, nachdem sich die Zecke
: in die Haut eingegraben hat, besteht nach der einschlägigen Literatur noch
: kein Grund zur Panik, da die Viecher erst dann vermehrt Borrelien in den
: Wirt (uns) zurückspucken. Mit der Anfangsrate wird unser (gesunder) Körper
: in der Regel fertig!
: Eine komplett (!) mit Kopf entfernte Zecke schadet dann nicht.
: Technische Hinweise: Ich habe einige Hilfsmittel zur Zeckenentfernung
: ausprobiert. Sogenannte Zecken-Pinzetten aus Plastik haben sich dabei als
: ungeeignet für kleinere Zecken erwiesen! Ebenso Zeckenkarten und andere
: vermeintlich geniale Hilfsmittel! Die Schwierigkeit beim Ergreifen und
: Herausziehen des Untiers ist eine weiche, insbesondere ältere Hautstelle.
: Am besten ist und bleibt eine gute, abgeknickte Spitz-Pinzette, an der man
: nicht sparen sollte (Medizinal-Handel jenseits der meisten Apotheken).
: Bleibt ein Teil des Kopfes in der Bissstelle zurück, diesen sofort „heraus
: operieren“, fast egal wie. Nach Entfernen der Zecke und ggf. ihrer Teile:
: Desinfektion der Stelle mit Alkohol (Bitte keinen Likör oder Rotwein
: verwenden – die haben zu wenig Prozente J !)
: Auch wenn meine Hinweise etwas lang waren,
: ich hoffe sie helfen dem einen oder der anderen!
: Mit liebem Gruß, Peter!
Lieber Peter,
bitte bitte: falls das "hämisch" auf mich gemünzt war: Das war und bin ich keineswegs! Jeder soll sich schützen, wie er oder sie es für richtig hält - und ich bin auch der Meinung, dass man sich nach einem Spaziergang nach Zecken absuchen sollte (das sagte ich ja). Mir gings allein um die "Panik" dabei und darum, dass der Bezug zur Natur nicht verloren geht. Also bitte Frieden!
Liebe Grüße an alle
Ditte