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Moin Stephan,
Empathie ist schön und richtig, aber du musst dir solche Fälle nicht persönlich "reinziehen". Du kannst ja schließlich noch weniger als nichts dafür, dass sich dieser Patient vergiftet hat. Oder kennst du den Patienten persönlich?
Ich hatte vor ein paar Jahren diesen Fall: Ein Apother-Ehepaar (!) hatte ich mitgenommen zur Pilzexkursion. Die beiden waren schwer begeistert und machten sich ein paar Tage später selbst auf die Socken. Ich hatte meinen Exkursionsteilnehmern eingeschärft, mir die Pilze zu bringen, wenn sie auf eigene Faust los zögen, damit meine Frau oder ich die vorher kontrollieren konnten.
Die beiden standen denn auch prompt in unserem Laden und präsentierten stolz ihre Beute. Ich war zu dieser Zeit noch in Hamburg, aber meine Frau verfiel umgehend in Schnappatmung als sie sah, was da im Korb lag. Die beiden hatten fröhlich drauf los gesammelt und nebenher so viele Knollis und anderen Giftkram eingesackt, dass sie locker ganz Friedrichstadt in den Orkus hätten schicken können.
Da wurde mir im Nachhinein auch mulmig zu Mute, und ich machte mir auch Vorwürfe. Aber später überlegte ich mir, dass solche Vorwürfe vollkommen unberechtigt sind: Man kann die Leute nur beraten so gut es geht und ihnen nahe legen, in Zweifelsfällen die Pilze stehen zu lassen oder vorzulegen.
Grüßlis
Thomas
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