Hallo Peter,
nett geschrieben...:-))
Was mich interessiert: Wo stand diese Esche? Ich meine sowas wie: An einer Strasse oder im Wohngebiet, am Waldrand usw.
Kannst Dir wahrscheinlich schon denken worauf ich hinaus will.. oder?..;-))
LG Christoph
: Vor 5 Jahren lernten wir uns kennen.
: Du in leuchtendem Gelb, schamhaft verboregn hinter Brennnesseln und Gestrüpp
: am Fuße einer alten Esche. Das Schickal wollte es, dass die Esche just auf
: einer Stammseite unmittelbar am Rande eines tiefen Grabens wuchs und im
: Laufe der Jahre so breit wurde, dass sie auf der einen Seite einen
: Stammfuß von über 3 m Durchmesser ausbildete.
: Dort warst Du - ich besuchte Dich öfter.
: Mykobesuch staunte und war entzückt wenn ich Dich zeigte, so üppig hatten Sie
: andere Deiner Art noch nie gesehen, wenn Sie denen überhaupt schon mal
: begegnet waren - Denn Du bist seit 40 Jahren die einzige in unserem
: Bundesland gewesen.
: Das letzte mal sahen wir uns am 19.7. - ich berichtete hier unsd zeigte stolz
: Dein Foto des gelben Zuwachsrandes, den Du an Deinem üppigen Körper
: gebildet hattest.
: Gestern - ich sah es schon von weitem - hattest Du mit Deiner Gier nach
: Nahrung dafür gesorgt, dass die Weißfäule Deinem Wirt ganz einfach die
: Standkraft raubte. Einfach so, kein Sturm, nur ein heißer Sommerwind hatte
: die esche gefällt.
: Die Esche lag. Und Deine Poren, die sonst immer nach unten gerichtet waren,
: schauten mich klagend an.
: Wegen Deiner Größe meinte ich, dass ich mal den Direktor des
: Naturkundemuseums der Landeshauptsstadt frage, ob er Deine sterblichen -
: immer noch üppigen - Überreste haben wolle - er wollte.
: Ich fragte die Dame vom Liegenschaftsamt, auf wessen Flur denn nun die Esche
: wuchs - es war Gemeindeland und die Dame hatte auch gleich den
: Bürgermeister informiert.
: Als wir Dich eben besuchten, war nicht nur der vor Ort, sondern gleich auch
: noch ein Pressevertreter, der davon ausging, dass Du etwas dargestellt
: hast zu Lebzeiten wenn sich sogar der Direktor eines Museums höchstselbst
: für Dich interessiert. Ich musste ein Interview geben und aus Deinem Leben
: berichten und morgen erscheint ein Bild von uns beiden, dem Bürgermeister
: und dem Museumsdirektor in der Presse.
: Deine sterblichen Übberreste werden nun tatsächlich durch Kameraden der
: Ortsfeuerwehr aus Deinem Wirt geschnitten weden und irgendwann werden wir
: uns im Museum wiedersehen.