: Hallo,
: seit etwas über einem Jahr beschäftige ich mich mit einer Freundin zusammen
: intensiver mit Pilzen. Wir haben auch ein paar Pilzbücher, das
: erwähnenswerteste ist wohl der BLV Naturfüher für unterwegs (4. Auflage,
: 2007). Aber leider waren bis jetzt alle Pilzbücher, in die wir gesehen
: haben, irgendwie unvollständig. Ich verstehe nicht, warum im BLV z.B.
: Amanita regalis und Amanita solitaria mit keiner Silbe auftauchen. Oder
: hat das einen bestimmten Grund?
: Hilfe! :-)
: Grüße aus Hannover,
: Martin und Sabine
Hallo,
ganz einfach, weil es in Deutschland alleine etwa 10000 Pilzarten mit Fruchtkörpern die mit bloßem Auge sichtbar sind gibt. Und selbst wenn man nur die Lamellen- und Röhrenpilze nimmt und alles andere (Porlinge, Stachelpilze, Stäublinge und so weiter) außer acht lässt, dann sind es immer noch etwa 3000. Jedes Pilzbuch kann also nur eine bescheidene Auswahl bringen, die sich natürlich nach vielen Kriterien richtet. Da ich selbst schon Pilzbücher gemacht habe (auch bei KOSMOS) weiß ich aus eigener Erfahrung, wie schwierig einem die Auswahl fällt.
Zum konkreten Fall würde ich wie folgt argumentieren:
Amanita regalis kommt in Deutschland ausschließlich im Harz, Thüringer Wald und Bayerischen Wald vor. Wenn ich eh knapp dran bin mit Arten die cih bringen kann, dann lasse ich halt am ehesten Arten mit nur sehr begrenztem Areal weg.
Amanita solitaria kann ich bei Amanita strobiliformis erwähnen, die muss ich nicht unbedingt als eigenes Artenportrait bringen. Amanita strobiliformis ist weitaus häufiger, breitet sich schneller aus und kommt vor allem immer mehr auch in Städten vor. Daher würde ich diese Art der solitaria vorziehen. Beide zu bringen dürfte nur selten der Platz erlauben. Selbst in meinem ersten Buch, in dem immerhin 450 Arten gebracht werden konnten, fiel solitaria demzufolge weg und wurde nur als Doppelgänger bei strobiliformis erwähnt.
beste Grüße,
Andreas