Hallo Sabine und Martin,

Euren Ärger kann ich nachvollziehen. Als Anfänger hab ich mich auch drüber aufgeregt wenn da in den Büchern stand, dass es in dieser oder jener Gattung ca. 8 Arten in Deutschland und zwischen 12 - 18 in Europa gäbe. Ich habe gedacht bis 8 oder 18 müsste doch eigentlich jeder zählen können. Was hatte ich für einen Ahnung davon, dass es tatsächlich niemanden gibt, der sie alle schon gesehen hat und dass es zweifelhaft ist, ob der ein oder andere Artname nicht doch nur ein Synonym ist.
Wie stellt Ihr euch ein vollständiges Pilzbuch vor?
Ca. 5000 Pilze - ohne Ascomyceten - könnten drin sein. Wenn es jemanden gäbe, der verlässlich sagen könnte, die Art gibt es und die nicht.
Viele Arten sind nur aus einem einzigen Fund und der Originalbeschreibung bekannt und wurden bisher nie wieder gefunden.
Von gaaanz gaaaanz viiiielen Pilzen gibt es nicht einmal ein schlechtes Foto, geschweige denn eins, das man in einem Buh abdrucken könnte.
Jedes Pilzbuch wird also einen kleinen Ausschnitt aus der Artenvielfalt zeigen.

Seht es positiv. es gibt und wird niemanden geben, der alle Pilze in seinem Leben gefunden oder gesehen hat. Das ist das Spannende an dem Hobby, Du kannst 100 Jahre alt werden und wirst auch noch im 101. Lebensjahr einen Neufund machen. Und im Laufe der Jahre wächst auch der Fundus der Pilzbücher in Eurem Regal. Ich bin nun schon 12 Jahre dabei - in diesem Jahr habe ich zum ersten mal Amanita regalis gesehen und meinen Erstfund von Amanita solitaria hab ich sogar noch vor mir.