Moin zusammen,
nachdem uns ein Blitzschlag den Router geschrottet hat, war unser häuslicher Internet-Zugang erstmal perdu.
Zeit für mich, mal endlich wieder angeln zu gehen und ganz nebenbei ein paar Pilze zu suchen. Betonung auf „suchen“, denn gefunden habe ich bei dem wüstenartigen Klima der letzten Zeit nichts.
So auch hier:

Frage: Welchen Pilz habe ich wohl vergeblich gesucht?

Was ich aber gefunden habe, war die Wanderung der Wollhandkrabben. Ein äußerst eindrückliches Schauspiel! Die Fotos machte ich an der Schleuse eines kleinen Sielzuges in die Eider, und es war schon erstaunlich, mit welcher Hartnäckigkeit (von Geschicklichkeit darf man eher nicht reden), die Zehnfüßler selbst nackte Betonwände oder die Balken der Schleuse empor krabbelten.

Die Wollhandkrabben liefen auch die Ufer hoch und versteckten sich im hohen Gras, von wo aus sie bei Einbruch der Dunkelheit über Land (über den Deich) in die Eider liefen:
Bei den Krabben handelte es sich ausschließlich um Männchen (teilweise mit Panzerdurchmessern von bis zu 8 cm, was etwa 30 cm Beinspannweite ausmachte), die man an der starken Behaarung der Scheren (daher der Name) und den Borsten an den Beinen erkennt. Die Männchen ziehen zuerst in die Flussmündungen, und ihnen folgen 4 bis 6 Wochen später die Weibchen. Dann gibt es den wilden Krabbenporno, nachdem die Männchen sterben. Die Weibchen tragen die Eier bis zum Schlupf und sterben dann auch. Die Larven wachsen im Wattenmeer zu kleinen Krabben heran, die dann, wenn sie etwa so groß wie ein Kleinfinger-Nagel sind, wieder die Flüsse hochwandern.
An der Elb-Staustufe in Geesthacht zählt man in manchen Jahren bis zu einer Milliarde kleiner Wollhandkrabben.

Ich hoffe nun, dass wir, nach den sintflutartigen Regenfällen des Wochenendes am nächsten Wochenende endlich Pilze finden werden.
Grüßlis
Thomas