nach bestem Wissen und Gewissen:
zu 1.)
Das Wort Pilz ist eingedeutscht und ursprünglich lateinisch. Im frühen Mittelalter war es hip, lateinische Wörter zu verwenden, weil die so klug und fein klangen - so ist das ja heute mit den französischen und englischen Wörtern auch.
Lateinisch hieß es Boletus, das wurde zunächst im Deutschen zu Büléts, dann im späteren Mittelalter zu Bülz, im moderneren Deutsch dann zu Pilz. Noch heute heißen in Baden-Württemberg viele größere Waldstücke Bilz, Bülz oder Bulz, das waren dann die, in denen man viele Pilze finden konnte.
zu 6.)
das Wortanhängsel "ling" zeigt männliches Geschlecht an (vergleiche etwa "Rohling", "Lehrling"...). In der deutschen Sprache sind alle Pilze vermännlicht worden (das Männlein, das im Walde auf einem Bein steht...). Wer schon mal eine Stinkmorchel, einen jungen Parasol oder eine junge Rotkappe gesehen hat, weiß auch warum. In der wissenschaftlich-lateinischen Sprache, die ja von den Namensgebern ebenfalls verwendet wurde, gibt es dagegen "männliche" und "weibliche" Pilze.
zu 12.)
Fachleute sind sich nicht ganz einig, aber viele nennen auf diese Frage das Mutterkorn.
zu 13.)
Damit nicht jedes Tier sie frisst, sondern nur ganz bestimmte (z. B. Schnecken, Maden). Manchen Tieren machen die jeweiligen Gifte nämlich überhaupt nichts aus. Und genau die sollen den Pilz fressen, niemand anderes.
zu 17.)
Sicherlich einer, der noch nie gefunden wurde. Über kaum etwas kann man so trefflich streiten wie über die Frage, ob ein Pilz selten ist oder nicht. Bei den meisten "seltenen" Pilzen ist es so, dass nicht eigentlich sie selten sind, sondern nur das Biotop, in dem sie überhaupt vorkommen können.
zu 23.)
Ich zweifle schon an, dass es überhaupt so ist. Meiner Erfahrung nach kommen die Pilze nicht bei Regen, sondern ein paar Tage danach, wenn die Luft auffallend muffig ist. Damit Pilze sichtbare Fruchtkörper bilden (das hat mit dem eigentlichen "Wachsen" der Pilze, d. h. des Pilzmyzels wenig zu tun und sollte voneinander getrennt erforscht werden), sollte eine besonders günstige Kombination von hoher Luftfeuchtigkeit (diesiger, dämpfiger Luft), niedriger Luftzugsgeschwindigkeit (extrem niedrige Windstärken) und Temperaturen von nachts nicht unter 15 Grad und tags nicht über 25 Grad herrschen - das sogenannte "Waschküchenwetter". Direkt im und direkt nach strömendem Regen wachsen die Pilze nicht außergewöhnlich stark.
zu 26.)
zu 29.)
zu 30.)
An irgendwas müssen die Tiere ja erkennen, ob das, was sie da fressen wollen, für sie essbar ist oder nicht.
@Stefan
Gute Fragen hast du aus deinen Schülern rausgebracht, Kompliment von einem "Alten Hasen"!