Hallo Iris,

ehrlich gesagt, so ein Muster hätte ich nicht erwartet; aber nachdem es nun einmal da ist, muss man es auch in allen Einzelheiten erklären können. Ich versuch's mal:

Trotz zugfreier Küche muss irgendein Luftzug die Sporen aus dem Bereich unter den Pilzhüten nach außen getragen haben. Der Luftzug kann nicht von einer Seite gekommen sein, sonst wären die Sporenstreifen nach einer Seite ausgerichtet.

Woher kam nun der Luftzug? Den haben die nassen Pilze selber erzeugt. Durch Verdunstung entsteht Kälte. Die kalte Luft floss von den Pilzhüten weg, und wärmere Luft drang von oben in den Raum zwischen den Hüten ein und trugt die herabfallenden Sporen nach außen. Diese wurden nur dort abgelagert, wo der Luftzug minimal war, und dies ist am Rand der einzelnen Luftströme der Fall, wo zwischen Pilzhüten und der Tischplatte nur ein kleiner Spalt ist. Die Hauptmenge der Sporen ist somit unsichtbar über die ganze Küche verteilt.

Außerdem gibt es in Deiner Küche noch eine generelle Luftströmung, die über der Tischplatte von rechts nach links verläuft und die Luftströme mit den Sporen etwas nach links abgelenkt hat.

Weiterhin hege ich den Verdacht, dass Du wegen der Farbkomposition die Mandarinen erst vor dem Fotografieren dem Ensemble beigefügt hast. Andernfalls hätte ich um diese herum ähnliche Sporenablagerungen erwartet wie beim Untersetzer der Pfeffermühle.

Um jede Luftbewegung auszuschalten, kannst Du mit neuen Pilzen den Versuch wiederholen, dabei aber die Pilzhüte mit einer Schüssel oder dgl. abdecken. Ganz dicht wird das bei der zwar dekorativen, aber für eine Arbeitsküche nicht optimalen Schieferplatte [ (;-) ] wohl nicht sein, aber doch ausreichend. Dannn wirst Du unter den Pilzhüten das von einem Sporenabwurfpräparat gewohnte Abbild der Hutunterseiten finden.

Gruß - Schnuffel