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Pilze Pilze Forum Archiv 2010

Re: Noch ein Risspilz von der Schotterheide

Geschrieben von: Helmut
Datum: 13. Februar 2010, 12:30 Uhr

Antwort auf: Noch ein Risspilz von der Schotterheide (Interhias)

Servus Hias,

ein spontaner Einfall dazu war I. lacera var. helobia. Da scheint mir auf den ersten Blick alles zu passen (makr., mikr. und Standort) mit einer großen Ausnahme: Die Stielzystiden! Echte Kaulos dürften hier nicht oder höchstens an der äußersten Stielspitze vorkommen.

Und weil mir sonst nichts dazu einfällt, einfach mal eine Sicherheitsfrage: Könnte es sein, dass hier zwei Arten miteinander gewachsen sind? Ich meine, auf dem Bild zwei "Typen" ausmachen zu können:
- faseriger bis faserschuppiger, dunkelbrauner Hut und überfasert wirkender Stiel (vermeintliche helobia)
- glatter, hellerer Hut und gelblicher (vielleicht ganz bereifter) Stiel.

Vielleicht gehört aber wirklich alles zusammen und ist nur makroskopisch so variabel. Versuch doch mal, aus dem Exsikkat ein Exemplar mit faserschuppigem Hut auf Kaulos zu untersuchen (ist bei solchen Winzlingen immer eine "Fieselarbeit"). Wenn alle Stiele ganz bereift sind, bin ich ratlos.

Gruß

Helmut

: Hallo zusammen,

: die Schotterheide in München-Fröttmaning (EX-Truppenübungsplatz) ist wirklich
: ein Paradies für Pionierarten.

: Für den hier vorgestellten Risspilz habe ich nicht mal annähernd einen Namen.
: Er gehört ebenfalls zu den Marginatae (Sektion Splendentes), ist ein
: richtiger Winzling (nicht über 1,5 cm Hutdurchmesser), hat auffallend
: kurze Hymenialzystiden und sehr variable Sporen.

:

:

: Beschreibung und Mikros: Funddaten: 05.11.2009; Fundort: MTB 7735-4-3-2,
: 490 m; München, Fröttmaninger Heide, am moosig-grasigen Rand eines
: Schotterpfades, auf Erde bei Salix spec. und (weiter entfernt) Birke,
: gesellig (ca.10 Fk); Hut: bis 1,5 cm breit, flach gewölbt, meist mit
: warzenförmigem oder stumpfem Buckel (bisw. schwach ausgeprägt,
: Hutbedeckung grob faserig, am Rand auch etwas filzig, rotbraun, mit
: Tendenz zu schwarzbrauner Verfärbung am Scheitel; am Scheitel sporadisch
: mit grauen Velumresten, keine Cortina beobachtet; Stiel: bis 2 x 0,2 cm,
: zylindrisch, basal gleichdick, ockerbraun, etwa bis zur Mitte bereift
: (eher zu den Marginatae zu rechnen), darunter schwach überfasert;
: Lamellen: aufsteigend und schmal angewachsen, mäßig gedrängt, jung grau
: bis graubraun, später ockerbraun bis rötlichbraun, ohne Olivton; Fleisch:
: im Hutkern weiß, unter der HDS braun durchgefärbt, über den Lamellen
: wässrig braun, im Stielkern schmutzig cremefarben, in der Stielrinde
: ockerbraun; Geruch: schwach nach Paprikachips; Cheilozystiden:
: überwiegen breit fusoid, seltener mit angedeutetem Hals (sublageniform)
: oder keulig, dickwandig, üppig beschopft, ziemlich kurz, Maße: 35-52 x
: 14-17, Wandstärke 1-2; Parazystiden blasig bis keulig; Pleurozystiden:
: überwiegend breit fusoid, +/- wie die Cheilos geformt, kurz und nur mäßig
: dickwandig, Maße 41-54 x 14-17, Wandstärke ca. 0,5-1,5, seltener bis 2;
: Stielbekleidung: Echte Kaulozystiden auch im unteren Stieldrittel
: vorhanden; Kaulos unten fusoid bis sublageniform, metuloid, z.B. 60x12,
: 50x11, 60x14, Wandstärke ca. 0,5-1, Kaulozystiden im oberen Stieldrittel
: sehr variabel: breit fusoid, zylindrisch, subzylindrisch, auch keulig,
: metuloid, Maße ca. 43-75 x 7,5-20, Wandstärke 0,5-1,5, ausnahmsweise bis
: 2; echte Kaulos vermischt mit länglichen, polymorphen, oft leicht
: dickwandigen Elementen; Basidien: überwiegend 4-sporig, aber ziemlich
: zahlreich 2-sporige untergemischt, schlank keulig,z.B. 23x8; Sporen:
: extrem variabel, nicht nur in der Größe (was durch die 2-sporigen Bas.
: bedingt ist), sondern auch in der Form: amygdaloid, subamygdaloid, Apex
: konisch zugespitz bis deutlich abgerundet, bisw. auch papilliert oder lang
: ausgezogen, Sporen an der flachen Seite häufig etwas eingedellt, oft im
: Umriss irregulär; Maße: 10,2 x 5,7 (8,5-12,5 x 5-6,5), Q=1,79 (1,55-2,09),
: 20 Sp. gemessen; wenn man versucht, die von 2-sporigen Bas. auszuklammern
: kommt man auf (Messreihe mit 10 entspr. ausgewählten Sporen): 9,3 x 5,5
: (8,5-10 x 5-5,5), Q=1,70; Bestimmung: Unter den Marginatae (Sect.
: Slendentes) finde ich weder bei Stangl noch in Funga Nordica noch bei
: Ferrari etwas Passendes;

: Elemente der Stielbereifung im oberen Stieldrittel: (alle Mikros in KOH)
:

: Cheilozystiden:

: Pleurozystiden:

:

: Sporen am Stiel:

: Sporen am Hymenium:

: Grüße aus München
: Hias

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Noch ein Risspilz von der Schotterheide -- Interhias -- 13. Februar 2010, 09:25 Uhr
Re: Noch ein Risspilz von der Schotterheide -- Helmut -- 13. Februar 2010, 12:30 Uhr
Re: Noch ein Risspilz von der Schotterheide -- Interhias -- 13. Februar 2010, 14:52 Uhr

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