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Pilze Pilze Forum Archiv 2010

Regeln zur Dokumentation bei Pilzbeschreibungen

Geschrieben von: Krötenhocker
Datum: 17. Februar 2010, 14:07 Uhr


Hallo,

ich kopiere hier nochmal meinen Ansatz aus dem DGfM-Forum rein,

http://forum.dgfm-ev.de/board10-pilze/board1-wissenschaftliches-scientific-board/1150-nationale-oder-internationale-regeln-zur-dokumentation-von-funden-oder-in-veröffentlichungen/#post6886
(bitte ganzen link die Betreffzeile kopieren)

damit auch User, die dort nicht mit diskutieren möchten, sich hier zu meinen Vorschlägen äußern können:

ich denke, dass hier der richtige Ort ist, um mein Anliegen vorzutragen.

Nachdem ich letztens im pilzepilze-Forum schon ein wenig verwundert feststellen mußte, dass das Erfassen von Pilzsporengrößen auch heutezutage anscheinend nur bedingt wissenschaftlich vergleichbaren Regeln unterworfen ist und eine per PC problemlos durchführbare statistische Auswertung der Messungen auch auf nicht all zu viel Gegenliebe stieß, möchte ich hier mal ganz vorsichtig und ohne ein Wissen um die Möglichkeiten der Einflußnahme in einschlägigen internationalen Kreisen anfragen, ob es nicht sinnvoll wäre, eine Art Reglement der Bestimmungsauswertung zusammenzufassen oder zu erarbeiten?
Im Genauen meine ich damit, dass jeder unter seine Veröffentlichung z.B. so etwas wie "Daten erfasst und ausgewertet nach .... (hier vielleicht der Link auf diese Website)", wo dann natürlich die Regeln einsehbar und downloadbar wären und gleichzeitig das hier vorgestellte Regelwerk benutzt wird.

Mir geht es dabei um nachvollziehbare Angaben, die einen wirklichen Vergleich zulassen: in der Anwendung der Regeln, wie auch der Dokumentation.
Hier gibt es m. W. nichts vergleichbares. Immerhin, einige Autoren (ich meine keine von Erstbeschreibungen, obwohl man da ja auch nicht nachvollziehen kann, wie die Daten erfasst wurden) schreiben am Anfang ein Kapitel über ihre Vorgehensweise. Z.b. nehmen sie dann Bezug auf Pilze der Schweiz Bd.3 ihre Sporenmaße (wenn ich mich recht erinnere) oder schreiben eingangs irgendwo, dass alles in 3-5%iger KOH gemssen wurde. Für mich bedeutet das, dass ich erstmal alles Mögliche im jeweils benutzen Werk durchlesen muß, um überhaupt zu erkennen, wie denn dort die Vorgehensweise war. Und spätestens wenn dann im Text von

Ist es da nicht viel sinnvoller, die Angaben wären immer einheitlich und gezielt im Text verfügbar, also z.B. solche Daten, wie:

- Auswertung: statistisch oder Pi*Auge (also die größten und kleinsten weg, und dann mal auf gutdünken weiter)
- Wenn stastisch, den unbedingt Vertrauensniveau (z. B. 90%, 95% oder 98%)
- wieviel Sporen (analog Zystiden, etc.)
- aus wieviel Kollektionen
- Sporenabwurfpräparat oder von Quetschlamelle oder von Stielanhaftung (wahrscheinlich wie Abwurfpräparat zu werten)
- in H2O, KOH(5%), Leitungswasser ( ph6,8 )
- was wird in den Maßangaben aufgeführt oder in z.B. in Klammern gessetzt (ich hatte z.B. oft Extremwerte, die die statistischen Grenzwerte nicht erreichten, aber doch die Extremwerte der Kollektion waren. Sollte ich die anführen oder den stat. ermittelten Grenzwert allein stehen lassen?

Dies alles ist bestimmt nicht vollständig und bisher den Basidiomyceten geschuldet, da ich mich mit allen anderen so gut wie gar nicht auskenne, aber trotzdem mal der Versuch einer hypothetischen Angabe:

Beispiel: Sporen (stat / 95% / 65 / 3 / S / ph6,4 ) (7,7) 7,6 - 6,8 - 5,9 (5,6) X (5,5) 5,4 - 5,0 - 4,7 (4,4)
Also hier ging es um Sporen, die statistisch, mit Vertrauensniveau 95%, Anzahl gemessener Sporen 65, insgesamt aus 3 Kollektionen, Sporen stammen aus Sporenabwurfpräparat und wurden in Leitungswasser mit ph-Wert 6,4 gemessen.

Und dabei geht es mir keineswegs nur um Größenangaben von Sporen, denen man nicht entnehmen kann, wie sie ermittelt wurden und/oder was sie somit darstellen, sondern auch z.B. um die chemikalischen Angaben wie: "mit KOH grün verfärbend"

Aber, - mit welcher Konzentration denn? Kann man dann nicht z.B. so etwas einführen wir KOH(20) oder KOH(20%) o.ä.?
Da gibt es doch bestimmt Regeln in der Chemie, die hier problemlos Anwendung finden könnten und die hier zentral veröffentlicht für Einheitlichkeit und übersichtliche Nachvollziehbarkeit sorgen würden. (analog natürlich auch die jeweils angewandte Konzentation anderer Reagenzien)

Dies sind bisher nur meine Stolpersteine und da wird sicher der eine oder andere auch noch welche haben, die hier vielleicht mal Gehör finden.

Jedenfalls bin ich neugierig auf die Reaktionen.

VG, Jens

P.s.: Natürlich würden hier dann auch Beispielangaben zur korrekten Sporenmessung hineingehören, wie z.B. nur auf der Seite liegende, in denen der Apikulus sichtbar ist und Messung ohne Apikulus oder Ornamentation usw.., also ein zusammenfassendes Regelwerk.

Beiträge in diesem Thread

Regeln zur Dokumentation bei Pilzbeschreibungen -- Krötenhocker -- 17. Februar 2010, 14:07 Uhr
Re: Regeln zur Dokumentation bei Pilzbeschreibunge -- Krötenhocker -- 17. Februar 2010, 14:12 Uhr
Re: Regeln zur Dokumentation bei Pilzbeschreibunge -- Christoph -- 17. Februar 2010, 14:50 Uhr
Re: Regeln zur Dokumentation bei Pilzbeschreibunge -- Krötenhocker -- 17. Februar 2010, 19:33 Uhr

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