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Pilze Pilze Forum Archiv 2010

Cortinarius cf. tortuosus (Wasserkopf)

Geschrieben von: Interhias
Datum: 27. Februar 2010, 08:07 Uhr


Hallo zusammen,

für diese kräftige Telamonia-Art, die schon im Frühsommer in einem moosigen, sauren Tannenjungholz meist in Gesellschaft des Flockenstieligen Hexenröhrlings wächst, suche ich schon länger einen Namen. Sie gehört wohl in die Sektion Bicolores:

Die Abbildung von C. tortuosus in der Flora Photographica sieht der Kollektion recht ähnlich; die frühe Erscheinungszeit würde besser zu C. evernius passen, dessen Stiele sollten jedoch verjüngt auslaufen und eher basal violett sein. Auffallend ist der Farbumschlag von tief purpurbraun bei jungen Exemplaren zu einem viel helleren Braun, wobei die Hüte nicht arg hygrophan wirken (kein streifiges Ausblassen etc.) Wer kennt die Art?

Beschreibung und Mikros:
Funddaten: 21.06.2009; MTB 7934-4-3-2, 630 m; Oberdill, Tannendickicht, im Moos (Bazzania trilobata), auf zumindest oberflächlich saurem Boden, bei jungen Tannen; gesellig (4 Fk), verges. mit Boletus erythropus; Hut: bis 5 cm breit, jung stumpfkegelig oder polsterförmig, bald konvex mit stumpfem Buckel, Rand lange etwas heruntergebogen, feucht schwach fettig, schwach glänzend, glatt; Hutrand jung durch silbrigweiße Cortina mit dem Stiel verbunden; Huthaut leicht abziehbar; Stiel: bis 7,5 x 2,2 cm, zylindrisch, basal keulig verdickt, vor allem jung sehr kompakt, an der Abrissstelle der Cortina mit deutlich abgesetzter (leicht vorstehender), aber nicht häutiger Ringzone, jung völlig vom weißen, bis cremeweißen Velum überzogen und bisweilen violett durchschimmernd, reif an der Spitze schmutzigweiß längsfaserig, unter der Ringzone mit aufreißenden, cremeweißlichen, ziemlich dicken Velumgürteln, überhalb der Basis oft rostfleckig; Lamellen: mäßig gedrängt bis entfernt, schwach ausgebuchtet angewachsen und bisw. mit Zähnchen herablaufend, jung hellbraun, bald dattelbraun, Schneiden weißflockig; Fleisch: im Hut wässerig braun bis lilabraun, im oberen Stieldrittel kräftig violett, in der unteren Hälfte verblasst, schmutzig ockergrau bis blassbräunlich; Geruch: schwach nach Kohlrabi; Geschmack: mild, auch etwas kohlrabiartig; Chemie: -; HDS: (beobachtet in Wasser) mäßig dünne Cutis aus 3-7 µm breiten Zellen, darunter gut ausgeprägtes Hypoderm mit 10-30 breiten, meist länglichen, kastenförmigen, dickwandigen Zellen, Pigment unauffällig, am ehesten membranär im Hypoderm, in tieferliegenden Schichten auch scheinbar inkrustierend (in der Zellwand?); Stipitipellis: -; Lamellentrama: schwach ocker inkrustiert; Lamellenschneide: steril, Marginalzellen keulig, subzylindrisch oder rundlich, z.B. 17x8, 20x6, 14x10, 12x9, 30x6,5; Basidien: oft blass gelblich, keulig, ca. 24-34 x 8-10; Sporen: ellipsoid, Apex stets breit gerundet, Basis etwas. verschmälert, bisw. mit leichter subapicularer Depression (dann etwas apfelkernförmig wirkend), normal warzig, am Apex grobwarzig, indextrinoid, Maße: 9,1 x 5,7 (7,5-10,5 x 5,5-6), Q=1,60 (1,36-1,75), 20 Sp. gemessen;

HDS (in Wasser):

Marginalzellen:

Sporen in KOH:

Grüße aus dem frühlingshaften München
Hias

Beiträge in diesem Thread

Cortinarius cf. tortuosus (Wasserkopf) -- Interhias -- 27. Februar 2010, 08:07 Uhr
Re: Cortinarius cf. tortuosus (Wasserkopf) *PIC* -- Andreas -- 27. Februar 2010, 09:49 Uhr
Re: Cortinarius cf. tortuosus (etwas schlanker) -- Interhias -- 28. Februar 2010, 08:11 Uhr
Re: Cortinarius cf. tortuosus (etwas schlanker) -- Andreas -- 28. Februar 2010, 20:24 Uhr

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