Hallo allerseits,
in meinem bevorzugten Holzpilzrevier habe ich heute einen etwas merkwürdigen Fund gemacht:
Bulbulus tigerwoodsii (B. Langer), das Gehämmerte Rasenkügelchen.
Charakteristisch ist die gehämmerte äußere Peridie, die seinem deutschen Namen alle Ehre macht.
Das Merkwürdige an diesem Fund ist der Fundort, eine seit Jahrzehnten immer mehr verkommende ehemalige Baumschule, und der ungewöhnlich weit fortgeschrittene Reifezustand des Fruchtkörpers mit schollig aufbrechender äußerer Peridie und Freilegung der inneren Peridie mit der brauviolettlichen Gleba. An seinen natürlichen Standorten (gepflegte Rasenflächen mit Busch- und Baumgruppen, kleinen Tümpeln und Sandkuhlen) wurde noch nie ein derartig ausgereiftes Exemplar gefunden. Ich vermute, dass der Pilz immer vorzeitig abgesammelt wird und seine Vermehrung nicht durch Sporen, sondern ausschließlich durch Konidien erfolgt. Wie mein Fundexemplar an den ungeeigneten Standort gelangen konnte, ist mir völlig unklar. Der Fruchtkörper war nicht mehr im Boden verwurzelt, so dass er nicht unbedingt dort herangewachsen sein muss. Eine Verfrachtung durch Xynthia von dem nächsten mir bekannten typischen Standort halte ich wegen der Entfernung und größeren Höhe des Fundorts (8,5 km Luftlinie, 130 m höher) und der Schwere der Fruchtkörper (45 g) jedoch für völlig ausgeschlossen.
Wenn jemand schon ähnliche Beobachtungen gemacht hat, wäre ich für erleuchtende Hinweise sehr dankbar.
Grüße von Eurem behämmerten Schnuffel