: Hallo!
: Liege ich richtig mit Trichopeziza mollissima?

: Liebe Grüsse
: Christiane

Hallo Christiane!

Genau, du liegst richtig.
Dieser häufige, normalerweise am Rand eher gelbhaarige Becherling rollt sich in Trockenperioden ein und wird zunehmend braun. Wird es wieder feuchter, rehydriert er, bleibt aber dunkel und gaukelt einem, besonders wenn es alle Apos am Substrat so getroffen hat, eine andere Art vor.

Rechts unten im Bild ist noch ein Apo von Trichopeziza leucophaea (Weiße Trichopeziza), die von den meisten als Varietät, Form oder Albino von mollissima gesehen wird. Sie hat von Anfang an nur weiße Haare (also keine ausgeblichene gelbhaarige mollissima wie von manchen vermutet). Sie wächst zwar mitunter am gleichen Substrat, aber nie vermischt mit der gelben mollissima.

Eigentümlich in diesem Zusammenhang ist auch, dass beide Namen mitunter genau anders rum verwendet werden (z.B. Bausteine einer Askomyzetenflora...1985) oder auch in Lothars Rhönarbeit.
Da ja leucophaea im Ursprung sicherlich "weiß die Haare + bräunlichbeige die Scheibe" ausdrücken sollte, ist es schon einigermaßen befremdlich von der gelbhaarigen Belonidium leucophaeum und der hyalinen B. mollissimum zu lesen. Ob da Raitviir 1970 dran schuld ist (so zitiert im Beiheft ZfM 6 (1985)? Weiß es jemand?

Ich bin bei Trichopeziza leucophaea vorerst von einer eigenständigen Art überzeugt, mollissima könnte eine Sammelart sein.
Eigentümlicherweise liest man erstaunlich wenig über die Porusreaktion der Art mit Lugol, weder in den bisherigen Beiträgen noch in der Literatur.

Noch das:

VG Ingo W