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Pilze in Brandenburg?!

Geschrieben von: Ingo
Datum: 9. August 2010, 23:56 Uhr


Hallo Forum,

gefühlte 10 Wochen ist es nun her, dass ich hier einen kleinen Bildbeitrag
zeigte. Inzwischen ist viel Zeit ins Land gegangen – eine komplette Fußball –
WM sogar. Irgendwas erinnerte mich an die WM 2006. War es unser Abschneiden
oder das ziemlich ähnliche Klima? Von allem etwas wohl.

Ähnlich wie in 2006 gab es nach Anpfiff des Eröffnungsspiels eine heiße
Trockenperiode. Allerdings war es dieses mal viel extremer. War es seinerzeit
noch bis ca. 10 Juni kühl und regnerisch, fing die Dürre heuer bereits mit dem
ersten Juni an. Zum ersten mal, seit ich darauf achte, schaffte es ein
Junimonat ganz ohne einen Tropfen Regen. Bis zum 6. Juli brauchte es dann für
die ersten drei Tröpfchen.

Was im Anschluss folgte, grenzt nahezu an ein Wunder: Seit einer Gewitterfront
am 17.Juli fielen in meiner Zielregion mittlerweile insgesamt ca. 150 Liter
Regen je qm. Alle paar Tage gut verteilt mal 20, mal 12, mal aber auch 35
Liter, wie am vergangenen WE.

Dazu sollte erwähnt werden, dass meine Region dieses Jahr offensichtlich den
Niederschlag angesogen hatte. In Berlin selbst und vor allem südlich und
westlich davon sieht es mit der Wasserbilanz nach wie vor gruselig aus. Wenn
der Kollege aus Potsdam das hier liest – mein aufrichtiges Beileid!

Um nochmal auf 2006 zurück zu kommen. Vielleicht erinnert sich noch wer an
meine Berichte vom Campingkomposthaufen, wo seinerzeit insgesamt vier seltenere
Schirmlingsarten fruktizierten. Allesamt thermophil und eher aus südlichen Gefilden bekannt.

Die erste hatte sich genau dort wieder mal blicken lassen.

Leucocoprinus cretaceus – so sein Name.
Ich vermute, dass es eine bestimmte Kerntemperatur im Kompost braucht, damit
die überhaupt Fruchtkörper ausbilden. In Tateinheit mit ausreichender euchtigkeit natürlich.
Ich hoffe, die anderen Typen lassen sich demnächst auch mal wieder sehen.

Ansonsten geht es nun auch in Wäldern und Fluren langsam, aber unaufhaltsam los.
Hier ein paar Eindrücke:

Die einzige Kollektion Täublinge. Von über 30 Liter Dauerregen deutlich ezeichnet.
Die Geschmacksprobe ergab nach einiger Zeit eine leichte Schärfe, die eventuell
auch mal bitter gewesen sein könnte (eben total verwässert). Geruch – muffig.
Birken, kleinere Buchen und Eichen standen in der Nähe. Ich hatte mich instweilen
auf R. pectinatoides geeinigt. ;-))

Im Buchenareal – eindeutig und wie immer nett anzuschauen.

Diese hier aufdringlich mehlig riechend und auch schmeckend. Etwas spät, aber
was sollten die machen, wenn im Juni das Wasser fehlte.

Schön dass die auch wieder da waren. Im vergangenen Jahr komplett Fehlanzeige.
Rein weißes Velum, volle Stiele, vollkommen geruchs- und geschmacklos.
Dazu sehr kompakt und ein untrügerisches Zeichen: bleischwer für die Größe der
Fruchtkörper. Sie wachsen, wie fast immer, direkt aus dem Sand der Waldwege heraus.

Schöne Funde für’ s erste. Ich denke, kommendes Wochenende sollte auch etwas
für den Kochtopf dabei sein. Soviel Regen wie zuletzt möchte ich dann aber
nicht haben. Da kann man die meisten Exponate vergessen – vor allem Filzröhrlinge
und Co.. Die Prognose für Donnerstag / Freitag sieht mittlerweile wieder
ziemlich feucht aus. Das könnte dann ja mal in Potsdam vorbeirauschen.

Grüßlis Ingo

Beiträge in diesem Thread

Pilze in Brandenburg?! -- Ingo -- 9. August 2010, 23:56 Uhr
Schöner Bericht. Danke und Gruß. *oT* -- Joschi Siembida -- 10. August 2010, 00:11 Uhr
Re: Pilze in Brandenburg?! -- Thomas Pruss -- 10. August 2010, 11:43 Uhr
Re: Pilze in Brandenburg?! -- Ingo -- 10. August 2010, 23:29 Uhr
Re: Pilze in Brandenburg?! -- Thomas Pruss -- 11. August 2010, 09:49 Uhr

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