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kleiner Fundbericht

Geschrieben von: Neu-Ostwestfale
Datum: 25. August 2010, 17:23 Uhr


Hallo*,

wollte mal kurz berichten wie es in den abgelegenen Lagen des Sauerlandes aussieht und mal hören wie es in anderen Gebiete aussieht.

Steinpilze: eindeutig die größte Schub den ich in den letzten 20 Jahre erlebt habe. Nach einer Stunden mit meinen beiden Jungs (habe diese Woche noch Ferien) alle drei Körbe voll gehabt. ...und das trotz hoher Konkurrenzdichte. Habe mir heute vormittag frei genommen und an diesem Morgen drei Gruppen Pilzsucher begegnet: Alle mit vollen Körben voller Steinpilze (andere Pilze schienen Sie auch nicht zu sammeln). Die Steinpilze sind im extrem guten Zustand und nur wenige madig. Erfreulicherweise sind auch viele Steinpilze bis zum Ende fruktiert und wurden nicht vorher abgesammelt (trotz der vielen Pilzsucher).

Amarita: Viele Perlpilze, graue Wülstlinge und Pantherpilze. Ideal dem Nachwuchs die jeweiligen Erkennungsmerkmale zu zeigen. Die ersten Fliegenpilze sind gekommen (letzten Samstag waren Sie noch nicht da). Knollies sind mir kaum aufgefallen, dafür relativ viele amanita, die ich nicht richtig einsortieren konnte (beim nächsten Mal nehme ich die Kamera mit!)

Leistlinge: die ersten Mini-Pfifferling sind da, insgesamt aber noch sehr Mau. Das Sammelgebiet ist normalerweise voll von Trompetenpfifferlingen, die derzeit aber nicht zu finden sind.

Egerlinge: Viele gilbene Champignons; diverse Arten von Anisergerlingen, darunter aber keine Karbolegerlinge (hätte ich gerne mal dem Nachwuchs gezeigt).
Bleiben bei mir eh' alle im Wald.

Täublinge: der erste große Schub ist schon vorbei (letzten Samstag extrem viele gefunden), aber immer noch viele zu finden. Darunter auch viele Speisetäublinge. Komischerweise kaum "rote" Arten (Speitäublinge, Apfeltäublinge) dabei, die hier normalerweise vermehrt auftreten.

Wer Hexeneier mag, wäre hier auch auf seine Kosten gekommen.

Milchlinge: Riesenaufkommen von Fichtenreizkern (sammelt hier keiner, ich allerdings auch nicht ;-) ). Leider keine anderen (besser schmeckenden) Arten dabei gewesen. Der erste Schub von Milchlingen mit weißer Milch kam in den letzten Tagen aus dem Boden geschossen, leider keine Brätlinge oder Möhrenköpfe dabei.

Parasol, Semmelpilze (wachsen hier normalerweise auch viel), graublättrige Schwefelköpfe Fehlanzeige. Im Hochsauerland hatte ich bei einer Wanderung größere Mengen an Stockschwämchen und Hallimaschen (!!) gefunden. Wenig Arten mit Ritterlingshabitus. Schleierlinge nur in geringen Mengen zu sehen (lila Klumpfuss war definitiv dabei); Rüblinge/Raslinge (die normalerweise überall rumstehen und ständig Probleme bei der Bestimmung machen) ebenfalls nur wenig.

andere Boleten: nur geringe Artenvielfalt: einige Flockies, Maronen in rauhen Mengen und extrem schlechten Zustand (80% voller Maden oder zu matschig), viele Pfefferröhrlinge (wers mag), relativ wenige Birkenpilze/Rotkappen/Rauhfüsse (im Gegensatz zu sonst in diesem Gebiet). Keine Gallenröhrlinge oder andere "interessante" Arten. Auch keine Ziegenlippen, die hier auch vermehrt wachsen und seltsamerweise auch kaum Rotfussröhrlinge, die hier normalerweise überall im Weg stehen.

Insgesamt ist das für die "klassischen" Speisepilze eine gute Zeit. Der dominierende Pilz ist derzeit neben dem Fichtenreizker und den Wülstlingen der Steinpilz. Das größte zu fast 100% brauchbare Exemplar wog heute 700g (die Röhren waren noch nicht einmal ausdifferenziert und noch deutlich weißlich), die deutlich größeren Steinpilze sind alle im Wald geblieben und wurden Ihrer biologischen Bestimmung überlassen. Ich gehe davon aus, dass die meisten Arten jetzt erst anfangen zu fruktieren; die Steinpilzschwemme wird allerdings wohl wieder aufhören (viele große+mittelgroße Steinpilze aber wenig Kleine gfunden); die Gegend ist normalerweise auch deutlich Artenreicher.

Tipp: Steinpilze in Scheiben schneiden und einfach nur mit Salz+Pfeffer in guten Olivenöl bei mittlerer Hitze kurz auf beiden Seiten braten. Eventuell nach dem Wenden noch ein paar kleingeschnittende Kräuter dazugeben(ideal: Zitronenverbene und frischer Oregano). Dazu ein Baguettbrot. "traumhaft"

Gruß aus OWL

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kleiner Fundbericht -- Neu-Ostwestfale -- 25. August 2010, 17:23 Uhr
Re: kleiner Fundbericht -- Karsten Fischer -- 25. August 2010, 21:05 Uhr

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