Hallo und guten Abend Stephan,

Geht bei der Bestimmung alles über die Sporengröße/-form oder auch über die Paraphysen?

da fragst du aber was!!!
Nun… ich versuchs mal. Van Vooren unterscheidet schon mal in der „Vorauswahl“ 3 Sporenformen. Dazu kommen die Sporenmaße und natürlich die makroskopischen Merkmale. Harmaja hingegen setzt neben den makroskopischen Merkmalen verstärkt auf die Paraphysen (Form/Inhalt). Den Schlüssel der Gattung Otidea aus China lasse ich erst einmal außen vor!
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen das man mit Van Vooren schon gut bedient ist. Allein die „Vorauswahl“ der 3 Sporentypen hilft schon die Art einzugrenzen. Dazu das Sporenmaß und die Färbung des Pilzchens …. und fertig ist der Lack. Nein Quatsch, ohne Arbeit, sprich viel viel Präparate von Otidea machen und vergleichen ist sozusagen Pflicht. Dem Anfänger würde ich O. bufonia mit ihren fast unverwechselbar geformten Sporen empfehlen. Ist im übrigen auf Anfrage immer lieferbar.
Da war doch noch Harmaja. Bei ihm ist es m. E. etwas „komplizierter“ da er mehr auf die Paraphysen setzt. Krümmungen, Verzweigungen und Dicke sicher einzuschätzen und zuzuordnen ist gelinde gesagt, schwierig. Schwierig heißt in diesem Fall natürlich schwierig für mich.
Leider gibt es nur wenige Pilzler die sich mit der Gattung Otidea beschäftigen und daher der Erfahrungsaustausch eher, na ja, schleppend verläuft.
Der Theorie, das kennst du sicherlich schon von mir, folgt auch die Praxis. Im Formblatt 1 der Gattung Otidea kannst du schon mal drei verschieden geformte Sporen sehen. Die Mikrobildchen sind im gleichen Maßstab so das du auch die Sporengröße beurteilen kannst.

Eine gute Zeit
Gelbfieber & Co