...oder wie ich zum Goldbug wurde. ;)

Hallo Pilzfreunde!

Nachdem es mir der Goldröhling (Suillus grevillei) angetan hat, bin ich vom letzten Fundort diesmal entgegen meiner sonstigen Route Richtung jüngeren Wald gelaufen und konnte ganze 13, wie aus dem Ei gepellten Exemplare aus 5 Grüppchen ernten.

Die Haut zwischen Hut und Stiel scheint mir eine kluge Einrichtung zur natürlichen Konservierung der wohlschmeckenden Röhren zu sein. :)

Entgegen der Literatur fand ich 4 Grüppchen auf annähernd moorigen Boden, jeweils nur 50 - 80cm von dem Ufer eines kleinen Wald-Weihers entfernt, undzwar alle in Hanglage zum Ufer bzw in Kuhlen daneben.

Qualitativ ordne ich den Goldröhrling nahe der Stufe von Steinpilzen ein.
Die Huthaut läßt sich einfach entfernen. Die Röhren sind eine deutliche Bereicherung bei nicht zu alten Exemplaren.
Aufgrund seines unaufdringlichen, feinen Geschmacks, paßt er hervorragend zu Geflügel, was ich für den Steinpilz nicht favorisiere.
Da der Goldröhrling viel hermacht und das Auge bekanntlich mitißt, ist er auch ein optischer Höhepunkt neben anderen Zutaten an einem Teppanyaki- bzw. Tisch-Grill.

Ganz einfache, kostengünstige und schnelle Huhn-Variante:
Hühnerbrustfilet mit etwas Olivenöl gemeinsam mit den geschnittenen Pilzen beidseitig kurz anbraten und dann je nach Größe der Filets ca. 8 bis 12 Minuten auf kleiner Flamme schmoren lassen. Zum Schluß etwas Butter beifügen, kurz anbraten, salzen, fertig. Pfeffer benutze ich für solche Pilze nicht oder nur äußerst sparsam.
Wichtig ist es den Saft im Huhn sowie den Sud der Pilze zu erhalten, also auf keinen Fall das Fleisch anschneiden oder übergaren!
Das Hühnerbrustfilet wird auf dem Teller an einem gemischten frischen Salat (z.B. grüner Salat, Paprika, Tomate, Kresse, Schalotten, Dressing, angebratene Körner/Nüsse on Top) angerichtet und von oben 3 bis 5 mal quer angeschnitten (nicht durchschneiden!). Darüber wird der Pilzsud gegossen und die Pilze obendrauf und nebenbei. Durch die Kapilarwirkung saugt das Huhn den Saft ein - traumhaft. Wer Kohlenhydrate braucht, legt Kartoffeln bei. Der Pilzsud macht sich mit Butter gestreckt auch gut auf Kartoffelpüree.
Die einfachsten Dinge können die besten sein! :)

Gebackenes Steinbeißerfilet an zitronigen Goldnuggets wird mein nächstes Koch-Experiment heißen. :)))

Beste Grüße

Bildquelle:
http://www.pilzepilze.de/galerie/v/Lateinisch/S/suillus/grevillei/
http://www.natur-lexikon.com/Texte/FM/001/00035/fm00035.html