Hallo zusammen,
habe mal ein bisschen recherchiert, weil mir der plakative Artikel doch komisch vorkam. Es gibt nur eine Quelle der Aussage "Jochpilze hätten den Sex erfunden", und die taucht verschiedentlich im Web auf. Hier mal der O-Ton der Biologin und Forscherin Kerstin Voigt, die dahingehend interwievt wurde. Ich denke mir, die hier philosophierende Biologin wurde gründlich missverstanden.
4. O-TON: Kerstin Voigt
321/05>1:05 Wir müssen davon ausgehen, dass dieses Phänomen Sexualität
verschiedene Ursprünge hat. Wir können nicht nur sagen, dass die Jochpilze
damals den Sex erfunden haben über den Parasitismus hinaus. Wir haben in
der Lebewesenwelt ein allgemeines Phänomen, was sich dadurch manifestiert,
das lebende Materie eine hohe Affinität zueinander hat. Das heißt,
unterschiedlichste Lebewesen versuchen in Kontakt miteinander zu kommen
und testen aus, ob sie auf irgendeiner Ebene kommunizieren können – egal ob
das Stoffe sind oder ob das vielleicht Hilfestellungen sind bei Ernährung oder
so. Wir können also sagen, dass der Anfang von jeglichem Parasitismus und
Sexualität irgendwann mal die Ernährung gewesen sein muss. Das heißt: die
Lebewesen wollten einfach nur fressen und wollten sich vermehren, wollten
sich einfach vervielfältigen. Und auf dieser Basis ist irgendwann mal ne
Kommunikation entstanden, dass man sich dann doch gefunden hat und mit
einem mal kam es zu einer Art Gleichstellung, also es ist nicht mehr so dass
einer den anderen frisst, … sondern dass beide sich in der Mitte treffen,
interagieren und irgendwelche sexuelle Mechanismen in Gang setzen. Der
Ursprung muss ernährungsphysiologischer Natur gewesen sein und über diese
Ernährung kam Parasitismus und über diesen Parasitismus Sexualität.