Hallo,
aus gemischtem Wetter mein Bericht:
erst an der Weinstraße bei unglaublich schönem Wetter (Sonne, warmer starker Wind, trocken), aber um Bilder von Esskastanienbäumen zu machen in sehr freundlicher Begleitung von Pfalzpilz.
Dann, bei wolkig-grauem Wetter, an einer anderen Stelle (ebenfalls auf Empfehlung aus diesem Kreis), habe ich auf Buntsandsteim in ganz nördlichen Pfälzer Wald Trompetenpifferlinge gesammelt. Ich wollte sie einfach mal ausprobieren.
Sie kamen reichlich vor, aber fast ausschließlich auf Moos unter Fichten. Das war vergleichbar mit Stellen, die ich im Hunsrück gesehen hatte. Ansonsten waren da nur Nebelgraue Trichterlinge mit deutlichen Trockenschäden im Laub und, vielleicht, Mönchsköpfe (kenne ich nicht hinreichend, der Geruch war stark, aber ,,mehlig") im Hexenring unter Buchen im Laub.
Dann der Test (ich war ja skeptisch aufgrund der Literatur. Siehe auch hier:
http://www.pilzepilze.de/cgi-bin/webbbs/pconfig.pl?noframes;read=197561).
Vorab: ich würde hier Joschi zustimmen.
Geschnitten riechen sie pilzig-leicht würzig-wie ein herzhaft angemachter frischer Salat mit einer leichten Gurkennote, aber nicht sehr stark, schon gar nicht aufdringlich.
Ich habe sie ganz unverschnörkelt zubereitet, eben als Test:
mit sehr wenig Bauchspeck, Schalotten und wenig Sahne 5' geschmurgelt, vom Herd genommen, ein wenig Sherry und ganz kalte Butter dazu, ein bißchen frisch geschnittene Petersilie.
Geschmack: man spürt dass es einer aus der Pfifferlingsfamilie ist. Herzhaft, nicht fade, aber doch vergleichsweise wenig aufdringlicher Eigengeschmack. Deutlich weicher als Pfifferlinge, wird wohl nicht so schwer im Magen liegen.
Zwischenbewertung:
schöner Pilz. Gerade jetzt, wo es fast nichts mehr gibt, sicherlich eine gute Idee für Diejenigen, die den Hals noch nicht voll haben. Kein Pilz, für den ich weite Strecken fahren würde (außer halt jetzt zum Testen). Aber für solche Sammler, die in armen Mittelgebirgslagen einen Massenpilz wollen, bestimmt empfehlenswert. Selber hatte ich solch eine Situation mal vor 1989 im Vogtland erlebt. Es war spät im Jahr, einige Nachtfröste, von den für mich damals ,,richtigen" Pilzen gab es fast nichts mehr. Da war die ganzen Fichtenwälder voll von Trompetenpfifferlingen, die meine Reputation in der Verwandtschaft retteten.
Jetzt steht noch aus von Pfalzpilz getrocknete und freundlicherweise überlassene trockene Trompetenpfifferlinge ebenfalls auszuprobieren. Ich berichte dann hier.
Gruß,
michaelk