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Pilze Pilze Forum Archiv 2010

Hygrocybe viola

Geschrieben von: Interhias
Datum: 9. November 2010, 08:05 Uhr


Hallo zusammen,

auf einer Exkursion des mykologischen Arbeitskreises München Umland am vergangenen Wochenende sind wir auf dieses fesche Schwammerl gestoßen:

Es dürfte sich um den Veilchen-Ellerling (Hygrocybe viola) handeln. Gefunden haben wir ihn an der Böschung eines Forstweges im Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche) auf blanker, lehmiger Erde.
Wenn man in Ludwigs Pilzkompendium blättert, stößt man jedoch unweigerlich auf die Aquarelle zu Omphalina lilacinicolor, vor allem der deutsche Fund sieht der Hygrocybe ziemlich ähnlich, sieht man einmal von der fehlenden Hutriefung ab. Hinzu kommt, dass auch die mikroskopische Beschreibung (Sporenform und -größe, Schnallenverhältnisse) ziemlich gut passt.

Aufgrund der saftlingstypisch langgestreckten Basidien (50-60 lang) kommt für unserer Kollektion wohl nur der Saftling in Frage. Boertmann gibt zwar für einen Fund aus Dänemark kürzere Basidien an, in der Originalbeschreibung der Hygrocybe, die in Candussos Monographie verfügbar ist, sind jedoch Basidien von 36-61 beschrieben. Demgegenüber gibt die Flora Araricina Neerlandica für O. galericolor var. lilacinicolor nur Basidien bis 35 µm Länge an.

Zum Veilchenellerling gibt es ein paar schöne Fotos im Internet, überwiegend auf französischen und italienischen Seiten. Die verfügbaren Fotos zu O. lilacinicolor haben dagegen mit den leuchten violetten Fk im Pilzkompendium wenig gemein.

Meine Frage ans Forum: Hat jemand weitere Kollektionen/Fotos/Dokus zu den beiden Arten? Insbesondere richtig schön violette Aufsammlungen von der Omphalina wären interessant.

HDS in Kongo:

Beschreibung:
Funddatum: 06.11.2010Fundort: MTB 8136-3, 760 m; Warngau, Taubenberg, Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche) an erdiger Wegböschung, auf Erde, gesellig (ca. 7 Fk); Hut: bis 8 mm breit, meist nur jung schwach genabelt, sonst gewölbt, trocken, frisch mit schwach durchscheinenden Lamellen, etwas bereift wirkend, stark hygrophan, jung veilchenblau bis violett, dann lila bis creme verblassend; Stiel: bis 15 x 1 mm, zylindrisch, trocken, glatt, tief violett (etwa hutfarben); Lamellen: herablaufend, sehr entfernt (ca. 10 erreichen den Stiel), dick, weiß bis cremefarben (Lilastich eher durch Lichteinfall vom Hut); Fleisch: am Scheitel relativ dick; Geruch: unauffällig; Mikromerkmale vom Frischpilz: HDS: hyphig, Cutis aus +/- parallel liegenden, ca. 2-5 breiten Zellen, Schnallen vorhanden, aber nicht sehr häufig, Pigment unauffällig, Trama aus relativ kurz septierten, spindelig-aufgeblasenen, oft irregulären Zellen; Zystiden: keine beobachtet, LS fertil; Lamellentrama: aus relativ kurzen Elementen, z.B. 65x13, ?x22, 40x10, 47x9, 40x22; Basidien: überwiegend 4-sporig, ca. 50-60 x 8-9, stets mit Schnallen, 2-sporige eingestreut; Sporen: überwiegend breit ellipsoid, mit großem Apiculus, hyalin, Wände jedoch stets gut sichtbar, inamyloid, Maße: 8,1 x 5,7 (7-9 x 5-7), Q=1,41 (1,15-1,70); wenn von 2-sporigen Basidien, auch wesentlich länger und schlanker

Grüße aus München
Hias

Beiträge in diesem Thread

Hygrocybe viola -- Interhias -- 9. November 2010, 08:05 Uhr
Re: Hygrocybe viola -- Max -- 9. November 2010, 11:29 Uhr
Gratulation!! -- Thüringer-Holz -- 9. November 2010, 11:47 Uhr
Sehr schöner Fund! -- Harzpilzchen -- 9. November 2010, 19:02 Uhr

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