Guten Abend, Forum,

nach reichlich 6 Wochen ohne nennenswerte Internetverbindung rauscht nun endlich die Welt via Satellitenschüssel in unser neues Heim, und ich komme endlich dazu, Euch den Rest meiner neugefundenen Schätze aus unserem 1200m²-Magerrasen-Paradies mit Apfelbäumen zu präsentieren.

Zunächst vermelde ich stolz einen weiteren persönlichen Erstfund in diesem Jahr: meine ersten selbstgefundenen Erdsterne. Zwar "nur" Gaeastrum fimbriatum - aber immerhin - im eigenen Garten.

In direkter Nachbarschaft dann diese Ramaria. Dass das makroskopisch kaum bis nicht möglich ist, ihr einen passenden Namen zu geben, weiss ich wohl, aber vielleicht reichen ja ein paar Merkmale zum Einkreisen: Geruch war unauffällig, Geschmack nicht bitter, eher leicht zusammenziehend, die Ästchen waren eher zäh und lederig. Zum Substrat kann ich nichts Verlässliches beisteuern, da ich nicht weiss, was unsere Vormieter da hinten in der Ecke neben dem Kompost vor der Garagenrückwand des Nachbarn so alles verbuddelt haben - pilzige Nachbarn waren wie schon gesagt die Erdsterne und ein Rotfussröhrling. Das einzig passende wäre nach meinen Vergleichen R. mairei, aber vielleicht habt Ihr ja noch ne andere Idee.

Wohl auch ohne scharfes Glas schwierig sein können wohl die beiden hier:
Mitten auf der Wiese einmal Keulchen in weiss:

...und einmal in goldgelb.

Gegabelte FK konnte ich jeweils keine entdecken, beide standen eher in Grüppchen oder einzeln.
Zum gelben Keulchen fällt mir höchstens Clavulinopsis helvola ein, zum weissen Clavaria acuta, wenn das mit der Büschelbildung jedoch eher variabel zu sehen ist, lass ich mich auch auf C. fragilis ein. Ich freue mich über Ideen von Euch.

Ein weiterer Rätselkandidat aus dem September war diese milde Taube. Nachdem sie im Oktober noch ein paar Geschwister bekommen hatte, kann ich ihr wohl nun den Namen R. olivacea geben. ;-)

Im September habe ich ja hier schon stolz wie Oskar mit meinen Gartensaftlingen geprahlt, zu H. conica und H. chlorophana kamen just noch diese hier:

Wenn das nur eine sehr orangerote Variante von H. chlorophana ist, will ich's zufrieden sein, andere Ideen sind mir aber auch willkommen.

Dieser Apfelbaumbewohner lässt mich auch noch immer ein bisschen hin- und herraten.

Obenherum pelzig, unterseits hellgelb, dazu der Apfelbaum-Urahn als Wirt - da geht eigentlich nur Inonotus hispidus, was meint Ihr?

Übrigens auch an Apfelbaum:

Da - geb ich zu - fand ich einfach nur das Bild schön und habe nicht weiter nachgelesen. ;-)

Ansonsten tummelten sich bis Ende Oktober noch die Saftlinge sehr zahlreich, am alten Birnbaumstumpf wucherten - na klar! - Birnenstäublinge (was mich erneut über intelligentes Birnbaumholz grübeln lässt, ich will auch so'ne Truhe! *g*), Haselmilchlinge begegneten mir zum ersten Mal, einige Telamonien, die ich erstmal nur bei mir in der Schublade "klein, braun, interessant" abgelegt habe, ein ziemlich protziger Grauer Scheidenstreifling und allerhand Winzlinge, die mich derzeit noch schlicht überfordern.
Seit ein paar Tagen ist Schluss mit der Vielfalt: eine Invasion Haustintlinge hat sich breitgemacht.

Wir haben unseren Garten jetzt zumindest in den Winter geschickt - und ganz heimlich hoffe ich ja im Frühjahr auf Rindenmulchgemörch... die Chance ist da. :-D

endlich wieder vernetzte Grüße in die Runde
Dörte

p.s.: eine Waldnachlese aus dem Oktober wartet auch noch - nur nicht mehr heute... ;-)