Hallo Forum,
Heute mal eine kleine Nachlese. In den vergangenen Wochen hatte ich hier in mehreren Beiträgen über
Otideen-Funde berichtet. Da mit denen ohne mikroskopische Absicherung bekanntlich nicht viel geht, hatte
ich das Angebot unseres Forenmitgliedes Gelbfieber angenommen, und ihr die betreffenden Exsikkate
zwecks optischer Durchleuchtung zugeschickt.
Damit das Ganze übersichtlich bleibt, verzichte ich eben mal auf die Verlinkung der betreffenden Beiträge
und zeige nochmal die Funde, in Tateinheit mit Gelbfiebers Untersuchungsergebnissen.
Numero uno:
wie schon im Feld vermutet und nun abgesichert – Krötenöhrling (Otidea bufonia).
Gefunden Mitte September in einem Buchenwald in Ostbrandenburg.
Numero dos
Sehr nett, daß auch die gemeinen Eselsohren (Otidea onotica) bestätigt werden konnten.
Gefunden am 19.09.2010 in einem Buchenwald am Liepnitzsee bei Wandlitz.
Hier ganz unspanisch Nummer drei:
Hier konnte Gelbfieber mit der ihr zur Verfügung stehenden Literatur leider
keine eindeutige Bestimmung vornehmen. Mit den relativ kleinen Sporen und den
Verdickungen an den Spitzen der Paraphysen von 2,5-3,5µm könnte es auf Otidea
formicarum nach van Vooren hinauslaufen.
Als Arten mit ähnlichen Sporenmaßen kämen eventuell auch noch
O. savonica - O. angusta - O. lohjaensis - O. nannfeldtii - O. onotica var. Brevispora und O. papillata in Frage.
Da Gelbfieber O formicarum s.l. leider nicht aus eigener Ansicht kennt, schlug
sie mir vor, die Ergebnisse hier im Forum, mit der Bitte um Unterstützung, zu
präsentieren. Wir würden uns sehr freuen, wenn jemand sachdienliche Hinweise
zum Fund beitragen könnte.
Hier nochmal die Funddaten:
Mitte Oktober bei Kiefern auf einer Böschung. Basische Bodenverhältnisse nicht ausgeschlossen,
da den Standort auch C. rutilus, S. granulatus und nach Marzipan riechende Schnecklinge teilten.
Anders als im ursprüngliche Beitrag seht ihr hier eine Ausschnittsvergrößerung, wo erkennbar wird, daß
die Außenseite der Öhrlinge kleiig bis feinkleiig beschaffen ist. Außerdem ist auffällig, dass die Innenseiten
der jungen Fruchtkörper eine helle Bereifung aufweist. Fruchtfleisch, wie zu sehen, durchweg ockerfarben.
Vielleicht hilft es ja weiter.
An dieser Stelle nochmals vielen Dank, liebe Uschi, für die Mühe die du dir mit meinen Funden gemacht
hattest und vor allem für die, wie ich finde, exellente Dokumentation.
Und auch dafür, daß ich deine Ergebnisse hier präsentieren darf.
Und aktuell ?! Über das momentane Geschehen braucht man wohl nicht mehr groß nachzudenken.
Sogar die angeblich winterharten Gesellen erstarren angesichts dieser Witterung. Demnächst dann wieder
mehr von mir hier auf diesem Sender. So ab April...;-))
Grüßlis Ingo