: Ich kann dir diesbezüglich leider nicht weiter helfen. Ich finde diese
: Leccinums auch sehr interessante Pilze und stelle fest, dass du
: offensichtlich mit Funga Nordica bereits mehrmals erfolgreich geschlüsselt
: hast. Dieser Band sei auch für die Cortinarien sehr gut brauchbar, fast
: das A und O. Ist es so, dass er in Englisch verfasst ist? Wo ist er denn
: so besonders gut? Makromerkmale, Chemische Farbanalysen, Mikromerkmale -
: Gibt er auch empfehlende Infos ab? Sind das zwei Bücher? Ist er noch
: erhältlich - ev. eine weitere Auflage?
: Danke dir für deinen Rat und allenfalls einen guten Rutsch hinüber ins 2011
: und ein glückliches Neues Jahr.

Sali Mani

Die Funga Nordica ist auf jeden Fall mein Lieblingsbestimmungsbuch :-)
Ich hatte mir im Frühling die Bücherreihe "Pilze der Schweiz" gekauft, musste jedoch bald feststellen, dass vieles darin überholt ist und dass sie für die Bestimmung gewisser Gattungen (z.B. Saftlinge) unbrauchbar ist. Mir wurde daraufhin die Funga Nordica empfohlen, da sie momentan wohl das aktuellste Werk ist. Da sich bei den Pilzen in den letzten Jahren derart viel getan hat, schien mir die Aktualität sehr wichtig.
Es handelt sich um einen Einzelband mit fast 1000 Seiten Umfang und wurde von 41 verschiedenen Mykologen geschrieben (Inklusive Beatrice Senn aus der Schweiz). Die Qualität der Bestimmungsschlüssel ist daher sehr hochstehend. So hat beispielsweise David Boertmann, der die Saftlingsmonographie geschrieben hat, auch den Saftlingsschlüssel in der Funga Nordica gemacht. So habe ich in meinen Sommerferien in Schweden gefundene Saftlinge damit bestimmt und bin damit sehr gut gefahren. Und das bei einer Gattung, die ja früher einmal als unbestimmbar galt.
Bilder suchst du jedoch vergeblich im Buch, dafür hat es zu den meisten Pilzen neben recht ausführlichen Beschreibungen auch Zeichnungen der relevanten Mikromerkmale.
Den Gröger und das Pilzkompendium von Ludwig, die beide auch sehr gut sein sollen, kenne ich leider nicht, weiss aber, dass beide bis jetzt halt nur einen Teil der Blätterpilze und Röhrlinge abdecken, die Funga Nordica ist hingegen "komplett".
Die Sprache des Buches ist auf Englisch und oft leider recht "mykologisch", nach ein bisschen Eingewöhnung klappte aber das Verständnis auch mit meinem holprigen Studentenenglisch recht gut. Und die meisten mykologischen Begriffe werden in einem Glossar erklärt. Das Buch ist auf jeden Fall noch erhältlich, ich habe es mir selber erst vor den Sommerferien bei der Vapko gekauft für 150 Franken.
Erläuternde Ausführungen etwa zu Verwechslungspartnern sind nur bei den wenigsten Arten vorhanden, was natürlich schade ist.
Was man noch sagen könnte, ist dass der Schwerpunkt der Funga Nordica auf skandinavischen Arten liegt und einige wenige mit südlichem Verbreitungsgebiet nicht enthalten sind. Das sind aber wirklich nur wenige Arten.
Hmm das war jetzt vielleicht ein bisschen viel Text........