Hallo Peter,

Worte wie "Fizarü" gehören ganz sicher nicht zu einer elitären Fachsprache, sondern im Gegenteil zu einer "extrem schnoddrigen" Internet-Abkürzungsfimmel-Umgangssprache. Ich weiß nicht, ob Dir das "Kunstwort" Aküfi" was sagt (Abkürzungsfimmel)...

Dass nicht jedem ein Wort wie "gastro-intestinal" geläufig ist, verstehe ich hingegen (was "destrointestinal" ist, weiß ich selber nicht) sehr gut und kann ich nachvollziehen. Aber auch hier ist wohl kaum böse Absicht oder Arroganz der Auslöser, sondern Gewöhnung an Fachbegriffe.

Geht man als Laie in ein Forum über Computertechnik, wird dort sicher auch in einer Fachsprache geredet, die einem nicht immer und klar geläufig und verständlich ist. Eigentlich ist es in jedem Fachforum so.

Der springende punkt ist aber, wie man bei unverständlichen Ausdrücken nachfragt. Fühlt man sich gleich auf den Schlips getreten und unterstellt niedere Absichten oder fragt man einfach aus Neugierde nach?

Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es wieder heraus.

Es gibt sicherlich Unsitten. So z.B. bei Diskussionen, egal ob im Internet oder auf Exkursionen, die Gattungsbezeichnung wegzulassen.

Beispiel:
Pilzfreund 1: Ist bei Dir der rubellus heuer auch so häufig?
Pilzfreund 2: Ja, es ist kaum zu glauben, früher war er immer selten.

Außenstehende haben keine Ahnung, ob jetzt ein Spitzgebuckelter Raukopf (Cortinarius rubellus) oder ein Blutroter Filzröhrling (Xerocomus rubellus) gemeint ist und sind automatisch aus der Diskussion ausgeschlossen. Aber auch hier ist der Grund meist Schnoddrigkeit. Auch hier muss man nicht gleich beleidigt reagieren und Vorwürfe machen.

War nur ein Beispiel.

Und Du schreibst ja selber, dass man unbewusst und ohne böse Absicht "ausgrenzt". Bei meinem Beispiel grenzt man wirklich aus, da niemand eine Chance hat, zu erraten, um welchen Pilz es geht. Bei Verwendung von Fachbegriffen grenzt man nicht zwangsläufig aus. Und Fachsprache ist etwas ganz normales. Kommt überall vor. Grenzen Sportkommentatoren aus, wenn sie von einem "dreifachen Lutz" sprechen? Oder beim Eishockey, wenn es um einen "Penalty" geht oder um einen "Bully"? Vermutlich. Man könnte aber auch als Sportfan anfangen, solche Begriffe zu erlernen, wenn man Eishockey anschauen möchte... Und nicht von Ausgrenzung reden, wenn plötzlich von einem "Puck" die Rede ist.

In diesem Sinne...
liebe Grüße
Christoph (den man mit "ph" schreibt - Christof mit "f" finde ich orthographisch hässlich und so werde ich auch nicht geschrieben ^^).

P.S.: Statt zu grollen, einfach mal Fizarüs sammeln - schmecken richtig gut, z.B. auf einem Toast. Der Schnee verschwindet ja bald wieder

: Hallo Christof,

: schlimm daran finde ich, dass hier mal wieder, wie bei Medizinern und anderen
: vermeintlich elitären Kreisen eine Kunstsprache kreiert wird, die andere
: dazu nötigt, ihr Hirnschmalz daran zu verwenden: "Was meint der / die
: eigentlich mit z. B. "destrointestinales Syndrom"? Konnte der /
: die nicht einfach Bauchweh sagen und "Ich weiß auch nicht, woher das
: kommt." Kunstsprachen und x-beliebige Abkürzungen grenzen genauso
: aus, wie "Denglisch" für den, der nie Englisch gelernt hat.

: Natürlich habe ich nach kurzem Überlegen den Fichten-Zapfenrübling aus dem
: "Fizarü" entlarvt. Es wird aber etliche Forumsteilnehmer geben,
: die darauf nicht gekommen sind. Schlimm finde ich, wenn einige Eingeweihte
: (?) in einer neue Kunstsprache diejenigen, vielleicht unbewusst und ohne
: böse Absicht, ausgrenzen, die noch nicht zum "elitären Kreis"
: der mykologischen Abkürzungsspezialisten gehören.

: LG PG

: Nein, nicht Landwirtschaftsgärtner und Parteigenosse, sondern schlicht: Liebe
: Grüße von Peter Grzybowski.