Hallo Jürgen,
: Ja, das sehe ich ein. Um sie aus DEM Schlaraffenland wieder
: "hinauszukomplimentieren", muss wohl die laute Flinte ran:-) Die
: Ursache dieser Einwanderung ist aber nach wie vor der hohe Jagddruck in
: den umliegenden Forsten. Ein naturgemäß scheues Tier sucht nicht ohne Not
: die Nähe des Menschen. Auf der anderen Seite sind diese bemerkenswerten
: Tiere ja auch nicht dumm, und sehr lernfähig. Mir hat mal ein Jäger
: erzählt, dass schlaue Leitbachen sogar erkennen können, wenn die Kanzel
: oder der Hochsitz besetzt ist, und dann den Kirrplatz meiden.
Ich weiss nicht, ob der Jagddruck von aussen dort in Berlin der eigentliche Grund ist. Stell Dir vor die Jagd würde dort generell eingestellt. Was passiert dann?
Wenn ich ein kluge Sau wäre, würde ich trotzdem dort hingehen, wo ich nicht mühsam im märkischen Sand nach Wurzeln und Engerlingen buddeln muss, wenn mich am Parkplatz vermeintliche Tierfreunde füttern und der Kleingarten neben dran liegt.
: Stimmt natürlich, da hast Du Recht. Zumindest aber mit Nationalparks in
: Deutschland könnte man einen Vergleich anstellen, dort ist nämlich das
: Jagdrecht "unangetastet", wohl aus einer langen deutschen
: Tradition heraus. Vielleicht meldet sich ja noch jemand zu diesem auch für
: mich sehr interessanten Thema. Ich vermute, dass ein zu hoher
: (künstlicher) Wildbestand auch die Ökologie der Wälder stark beeinflusst.
Ja, aber wie gesagt für den Förster ist das Reh und Rotwild durch Verbiß und Schälen das größere, allerdings kein ökologisches sondern "nur" ein ökonomisches Problem.
Aber das Hauptproblem ist doch das durch den Menschen verursachte Fehlen von Prädatoren, die in der Nahrungskette über dem Schalenwild stehen. Ohne Jagd passiert folgendes: Der Schalenwildbestand pendelt sich auf einem Level ein in dem die Populationen auf dem höchstmöglichen Niveau, den die vorhandene Nahrung hergibt überleben.Mit allen Folgen wie jede Menge siechendes schwaches Wild, dass irgendwann Fallwild wird und dann von Fuchs & Co entsorgt wird. Wäre ja nicht schlimm, ausser für den Jäger der nicht mehr jagen darf. Nur das Problem von Schäden im Wald durch Reh und Rotwild und Schäden in der Landwirtschaft durch Schwarzwild wird doch dann nicht gelöst. Warum soll eine Wildsau im Wald bleiben und mühsam nach Futter suchen, wenn der Mais oder Kartoffelacker am Waldrand einen reich gedeckten Tisch bietet von dem einen niemand fernhält?
Wie gesagt der Mensch ist schuld an dieser Situation, aber Nicht-Jagen oder zu wenig Jagen löst diese Probleme m.M. nach nicht.
LG Christoph
: Grüßle
: Jürgen