Loculascomycet auf Beifuß (Artemisia) - Sammelaufruf an alle Botaniker und Mykologen

Auf abgestorbenen, erektilen Stängeln von Beifuß-Sippen (Artemisia, Asteraceae) siedelt im Frühjahr bis Sommer eine offensichtlich gattungsspezifische, makroskopisch aber unspezifische Pilzart (gesellig, klein, schwarz, mammiform), die nur mikroskopisch sicher angesprochen werden kann.

Vermutlich war sie nie selten. Aus Deutschland liegen so gut wie keine Informationen vor. 1887 wird sie von Winter et al. als „gut bekannt und in hohem Maße charakteristisch“ bezeichnet. 1892 wurde sie letztmalig aus dem Bundesland Sachsen öffentlich gemeldet. Im Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschland fehlt sie. Der wahre Bestand deutscher Fungarien ist nicht bekannt.

Erste gezielte Substratproben aus 2011 waren alle positiv. Um meine These weiter untermauern zu können, benötige ich Frisch- oder Trockenmaterial von Artemisia-Sippen aus ganz Deutschland. Ideal wäre, wenigstens eine Probe aus jedem der 14 Bundesländer Deutschlands und aus allen Höhenstufen.

Rothmaler (1984) und Oberdorfer (1994) führen für Deutschland 17 Beifuß-Arten auf. Bisherige Nachweise liegen von Artemisia absinthium (Wermut), A. campestris (Feld-Beifuß) und A. vulgaris (Gemeiner Beifuß) vor.

Benötigt wird die ganze Pflanze, aber ohne Wurzel, um auch die Begleitarten mit erfassen zu können. Da der Stängel allein nicht zur Artansprache genügt, wird um Bestimmung vor Ort auf Artrang gebeten, da jetzt die alten und neuen Pflanzen nebeneinander stehen. Es kann auch gepresstes Frischmaterial zur Nachbestimmung beigefügt werden.

Die Befunde werden in jedem Fall mitgeteilt.

Wer bei der Suche behilflich sein möchte, nimmt bitte Kontakt über meine E-Mailadresse auf: bolbitius@web.de.

Mit freundlichen Grüßen
René K. Schumacher
(06.06.2011)