Hallo zusammen,

am langen WE war ich zu Besuch im Saarland und hatte mich eigentlich auf Orchideen eingestellt. Es war aber zu lange zu trocken, viel war nicht zu sehen. Zudem war das Gebiet weiträumig mit derart vielen, dicken und tiefen Reifenspuren zerfahren, dass der Anblick schon schmerzte - aber das ist eine andere Geschichte. Immerhin gab es dort auch ein sehr schönes Erlebnis, OT-Bilder dazu kommen am Schluss.
Außerhalb der Orchideengebiete gab es Pilze natürlich auch nur dort, wo noch Wasser war. Ein paar kleine Becherchen, Kreislinge usw. - eigentlich wie bei mir an den Bächen.

Aber diese kleinen Burschen hier habe ich in meinem ersten Pilzjahr 2008 erstmalig gesehen und anschließend vergeblich danach gesucht - leider nicht mehr ganz so fit und knackig gelb, doch habe ich mich riesig gefreut, Mitrula paludosa:

Etwas weiter abseits des anmoorigen Bachlaufes gab es am Wegrand noch ein paar orangefarbene, weißhaarige Becher auf einem Zweig.
Mit dem rötlichen Substrat bin ich sehr unsicher, denke aber an Larix.

Die winzigen Scheibchen links im Bild sind mir erst zu Hause aufgefallen, hier bin ich mit den eiförmigen, zweitropfigen Sporen um 8x5 µ noch völlig ratlos. Lediglich mit den orangenen, teils gestielten Bechern konnte ich mich seither näher beschäftigen - meine bisherigen Aufzeichnungen dazu:

Nicht nur meine Skizze ist wieder sehr chaotisch, auch die Sporenform und -größe der untersuchten FK - mit meinem zweifelhaften Bestimmungsversuch lande ich immer wieder bei Lachnellula occidentalis. Könnte das hinkommen?

Wäre da nicht noch ein schöner Garten hinter meiner zeitweiligen Bleibe gewesen, wärs das auch fast schon mit Pilzen gewesen.
Z. B. der hier:

Mit Rostpilzen habe ich mich noch nie beschäftigt, das Immergrün (Vinca major) dort war aber so auffällig davon überzogen, dass ich nicht dran vorbei kam. Ich habe bislang nur mal kurz reingeschaut - hat jemand hierzu eindeutige Merkmale zu Puccinia cribrata und Puccinia vincae parat? Oder ist allein schon das Substrat entscheidend? Ich fürchte, das wird zu kompliziert für mich, wenn man unterm Mikro nur zwei verschiedene Sporenformen und sonst nichts anderes findet...

Neben dem Immergrün steht im Garten dann eine ordentliche Portion von Lysimachia punctata, zwischendrin wachsen Hasenglöckchen - an den jeweils vorjährigen Stengeln wuchsen diese Becher mit (vor Ort eindeutig) schwefelgelben Haaren:

Eine ungefähre Ahnung, wo ich anfangen müsste, habe ich zwar, vielleicht gibts ja aber schon einen Tipp, auf welche markanten Merkmale ich stoßen müsste, wenn ich damit anfange? Hoffentlich sind es nicht noch zwei verschiedene Arten...

Ich glaube, das genügt jetzt wieder mit meinen Fragen, noch zum anfangs erwähnten "OT" auf den Orchideen-Wiesen:
Das war ein so wunderbares Erlebnis, wie die Schmetterlinge dort zunächst sehr zögerlich auf Händen, Kopf und Rücken landeten, und wenn dann der erste die sichere Lage gecheckt hatte, anschließend die Kollegen folgten. Hunderte von Schachbrettern (Melanargia galathea) in den Wiesen, angezogen von den Mineralien im menschlichen Kühlmittel, man hatte schon Mühe, sie nicht mit nach Hause zu nehmen.

Zuhause im Garten gabs dann noch "Nachschlag" mit einem Großen Schillerfalter (Apatura iris), der dort eigentlich nichts zu suchen hat, sich aber gerne "füttern" ließ und nach kurzer Zeit unglaublich zutraulich Wassertröpfchen von den Fingern schleckte: