Hallo!
Mal in klaren Bergbächen auf eher sauerem Untergrund geschaut, wird man bei Buchennähe immer wieder auf diesen hier stoßen.
Frisch weiß, später cremefarben, meist deutlich rosa, oranglich oder blutrot verfärbend bei Verletzung.
jung flachscheibig mit angedeutetem Rand, schnell konvex, immer mit meist gut getarntem fetten, kurzen Stiel.
Eintrocknend orangebraun oder weinrot
Mit all diesen Merkmalen wird man makroskopisch in die Ecke um Hymenoscyphus imberbis (Rötendes Submers-Stielbecherchen) gelangen, der dummerweise aber einen Zwilling besitzt. Dieser unterscheidet sich (das kann man akzeptieren oder auch nicht) durch eine größere Ölmenge in den Sporen. Während H. imberbis wenig kleinguttuligen (zusammengelaufen auch zusätzlich mit 1 mittelgroßem Tropfen) Inhalt in den Polbereichen besitzt, hat der gezeigte einen viel höheren Ölgehalt, bestehend aus winzigen bis großen Tropfen.
Dann tut man gut daran, ihn als Hymenoscyphus kathiae (Kathis Submers-Stielbecherchen) zu bestimmen.
Mikro:
Wie gesagt, es ist wahrscheinlich nur dieses eine Merkmal, das unterschiedlich ist. Trotzdem bin ich inzwischen der Meinung, dass die Ölmenge der Sporen, auch in Berücksichtigung des Vitalitätszustandes, kaum bei einer Art so eine große Spannweite bei ein und derselben Art besitzen kann.
Meine derzeitige Meinung ist also
Hymenoscyphus imberbis Ölgehalt 1-2
(dessen Ölgehalt sieht so aus wie bei Jürgens Becherchen auf Bild 5:
http://www.pilzepilze.de/cgi-bin/webbbs/pconfig.pl?noframes;read=204715
Hymenoscyphus kathiae Ölgehalt 2-4
Übrigens, sollte nur ein Makromerkmal nicht zutreffen, da gibt es durchaus noch weitere weiße (kurz)gestielte, schnell konvexscheibige, weiße Becherchen, die sich im nassen Mileau wohlfühlen, z.B. Cudoniella, Ombrophila oder weitere Hymnoscyphus (Phaeohelotium)-Arten.
VG Ingo W