Hallo Forum

Meine Vermieterin rang mir heute einen Spaziergang im tiefsten Pfälzerwald ab, mit dem Versprechen das ich dabei nicht nach Pilzen Ausschau halte.
Ich habe mein Versprechen gehalten und lediglich fotografiert :-).

Hier ein Ergebnis meines derzeitig zweitliebsten Hobbys.
Kaisermantel

Brombeer-Perlmutterfalter, Rote Liste 1, zur Zeit bei uns aber sehr häufig, mittlerweile mein 6.Fund

und noch viele andere aus einem wunderschönen Tal. Dieses leider mit etwas störenden aber notwendigen Elektroleitungen.

Dann wurde ich gefragt, wie dieser hier heißt :-)
Stand auf einem Wurzelstückchen an einer fast senkrechten Böschung. Durchmesser etwa 3cm, einseitig eingeschnitten und sehr brüchig. An der Bruchstelle trat Flüssigkeit aus, aber nicht gelb. Die Fruchtschicht war in der Mitte (etwa 50% des Querschnitts) gelblich.

Hierzu noch ein Sporenbild. Die größten Sporen lagen bei etwa 18-19 x 9-10 mü. (1TS = 1,54 mü)

Makroskopisch tendiere ich zu dem Kastanienbraunen Becherling (Peziza badia) oder dem Gelbfleischigen Becherling (P. michelii). Sporengröße würde für beide etwa passen. E. Gerhardt nennt hierzu aber Sp. mit Netzzeichnung, bzw. Sp. isoliert warzig (Abb. 141 und 142), was ich aber in beiden Fällen nicht erkennen kann. Ist es womöglich etwas ganz anderes ?

Den hier erkannte sie sogar selbst, ein Flockenstieliger Hexenröhrling.

Bei diesen Trichterlingen, direkt auf einem vermoosten 10cm dickem Ast, tendiere ich sehr unsicher zu Fleischfalber Trichterling (Clitocybe diatreta).

Auf der Rückfahrt entdeckte ich mit dem linken Auge noch etwas am Straßenrand. Vollbremsung. Mein erster Steinpilz in diesem Jahr. Leider keine Schönheit, mit Trockenschaden….

… und stark ramponierter Statik.

Die Allgäuer werden diesen Fund sicher belächeln. Ich rechne aber noch mit besseren Zeiten.
Den fast danebenstehenden Perlpilz, ebenfalls mit Trockenschaden erspare ich Euch.

Gruß aus dem Pfälzerwald
Dieter