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Pilze Pilze Forum Archiv 2011

Re: Nachtrag

Geschrieben von: Toffel
Datum: 23. Juli 2011, 19:56 Uhr

Antwort auf: Re: Nachtrag (AK_CCM)

Hallo Andreas!

: die langen, dünnen Stiele sind kein Unterscheidungsmerkmal. Meine
: Einschätzung basiert, wie Du vermutet hast, auf dem weißen Fleisch und dem
: fehlenden Gelb. Würde auf jeden Fall die Mikromerkmale prüfen, wenn es da
: Unterschiede gibt (habe den Artikel in der Czech Mycol. nicht gelesen).

Ich habe mir den Artikel mal durchgelesen. Die langen Stiele scheinen tatsächlich charakteristisch zu sein:
"with stipes contorted and often very long"

Vor allem folgende Merkmalsbeschreibungen finde ich ins Schwarze treffend und lassen für mich kaum Zweifel offen:
- Dunkel graue, fast schwarze Köpfe, in ein Olivgrau am Stiel übergehend, sowie ein rein weißer Teil unter der Erde. Gelbe Farben fehlend.
- Frk. von Elaphomyces durchzogen mit weißem Myzel von C. rouxii, die lebhaft orangefarbene Oberfläche zerklüftend.* Weiße Farbe des Mycels bleibt auch beim Trocknen erhalten.
- Frk. von Elaphomyces, die von C. capitata und C. longisegmentis parasitiert werden, sind mit gelb-braun gefärbtem Mycel durchzogen, beim Trocknen nachdunkelnd.

* Bei mir erscheint das Myzel als weißer "Kern" mit hellbrauner Körnung. Die Schale ist allerdings nicht orange, sondern kupfer/braun bis schwarz. Aber sie sind wohl schon ziemlich mitgenommen.

Außerdem noch folgende Merkmale:
- Zartere und zerbrechlichere Stromata, vor allem in den unteren Teilen.
- Kopfform länglich, haubenartig, über dem Stiel hervorstehend.
- Fruchtbarer Teil des Stromas kugelförmig abgeflacht, eingerollt und deutlich vom Stiel getrennt.

Mikroskopisch soll sie sich von den anderen beiden durch kurze Ascosporen-Segmente mit einer durchschnittlichen Länge von 17–22 µm und die palisadenartige Epidermis unterscheiden. Letzteres zu beobachten, scheint sich aber nicht so einfach zu gestalten. Gerhardt gibt für C. capitata ein Sporenlänge von 15-30(50) µm an. Der Ausreißer scheint mir auf zwei nicht getrennte Ascosporen zurückzuführen zu sein, was laut Studie nur bei C. rouxii beobachtet wurde. (?)

Vielleicht kann das noch jemand von den heutigen Mitgliedern überprüfen, aber mir erscheint das als Formsache. ;-)

: Ich kenne die Art aus dem Nationalpark Bayerischer Wald. Zum ersten Mal bekam
: ich sie 2007 während der 1. Bayer. Mykol. Tagung von Thomas Lehr gezeigt.
: Ob sie bei der 3. Tagung, die wiederholt im Bayerwald stattfand, auch
: gefunden wurde, weiß ich nicht. Aber letztes Jahr, wenn ich mich recht
: entsinne, hat Heinrich Holzer einen Fund unterhalb den Ruckowitzschachten
: gemacht.

In Sachsen ist die einzige auf Hirschtrüffeln wachsende Art, die bisher nachgewiesen wurde, die Zungen-Kernkeule (C. ophioglossoides).

Viele Grüße
Toffel

Beiträge in diesem Thread

Kernkeule -- Toffel -- 23. Juli 2011, 16:14 Uhr
Cordyceps rouxii *oT* -- AK_CCM -- 23. Juli 2011, 16:33 Uhr
Nachtrag -- AK_CCM -- 23. Juli 2011, 16:56 Uhr
Re: Nachtrag -- Toffel -- 23. Juli 2011, 17:40 Uhr
Re: Nachtrag -- AK_CCM -- 23. Juli 2011, 17:57 Uhr
Re: Nachtrag -- Toffel -- 23. Juli 2011, 19:56 Uhr
Re: Nachtrag -- Ingo Wagner -- 23. Juli 2011, 20:34 Uhr
Re: Nachtrag -- Toffel -- 23. Juli 2011, 22:39 Uhr
Re: Nachtrag -- AK_CCM -- 24. Juli 2011, 08:14 Uhr
Re: Nachtrag -- Toffel -- 24. Juli 2011, 13:46 Uhr
Re: Kernkeule -- Harzpilzchen -- 23. Juli 2011, 19:08 Uhr
Re: Kernkeule -- Toffel -- 23. Juli 2011, 19:57 Uhr
Re: Kernkeule -- coco -- 24. Juli 2011, 21:36 Uhr

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