Hallo zusammen,
anbei ein paar der vergangenen Funde, bei einigen bräuchte ich wie so oft einen kräftigen Schubbs in die
passende Richtung...
Vorab ein paar Bilder der leichteren Kost, wobei die Boleten hier dieses Jahr gar nicht so recht wollen,
wohl zu feucht, zu luftig, zu frisch.
B. radicans - bislang nur sehr wenige im Park, die meisten aber auch schon abgeschnibbelt:
B. queletii - letztes Jahr, schon viel früher, in Massen. Dieses Jahr nur sehr vereinzelt:
B. aereus, auch sehr zurückhaltend.
Wobei ich aber dieses WE nicht dort war. Jedoch glaube ich kaum, dass dort inzwischen mehr los ist.
Auch bei anderen Arten Fehlanzeige, z.B. stand dort 2010 Psathyrella leucotephra letztes Jahr um diese Zeit
fast überall, dieses Jahr noch kein einziger. Kein B. rhodoxanthus, nur wenige und völlig zerfressene
B. satanas. Die Kaiser sind vermutlich auch schon durch, Cortinarien lassen sich auch kaum blicken.
Mal sehen, ob und was noch kommt. 2010 war ja ein "Ausnahmejahr". Vielleicht 2011 auch noch... und dann erst 2012...
In den Wäldern stehen neben wenigen Fliegenpilzen und Mehlräslingen überall Steinpilze. Allesamt völlig
aufgeweicht und angeschimmelt. Maronen, Blutrote, Rotfüße... alles gammelig und unansehlich.
Immerhin, an den trockeneren Standorten wachsen stetig Birkenpilze und Rotkappen:
Ich beschwere mich keineswegs, es gibt massenhaft andere Pilze, nur irgendwie anders und auch andere als letztes Jahr
um die Zeit. Bislang hunderte R. exalbicans bei den Birken in der Kiesgrube, einer der wenigen Teuflinge, bei denen
ich mir inzwischen sehr manchmal sicher bin:
In der Nähe im Gebüsch Lactarius zonarius, massenhaft:
Sehr faszinierend fand ich, zu sehen, wie die Gürtel bei C. trivialis durch eine dicke und sehr zähe Haut
entstehen - sofern ich damit überhaupt richtig liege:
Für den Großkram reicht der Platz hier nicht, also weiter zu den Kleineren.
Neben nun massenhaft dicken und schwärzenden oder kleinen grünen Saftlingen wachsen im Trockenrasen in der
Kiesgrube auch inzwischen auch kleine Orangefarbene. Mikroskopisch annähernd und beim Schlüsseln immer wieder
lande ich bei H. marchii. Mangels Vergleich und zumeist anders aussehender Abbildungen bin ich unsicher -
könnte das sein?
Ich sehe teils körnige, teils Sporen mit Tropfen um (7)8-9x(4,5)5-6µ, 4-sporige Basidien bis 35x7µ. HDS wenig
gelifiziert, septierten Hyphen (zumeist) mit Schnallen, teils gegabelte, aufsteigende Hyphenenden bis 4µ.
Lamellen und glatte Schneiden orange wie der Hut, trocknend auffallend rissig, einheitlich orange.
Jetzt ist aber genug von dem "Zeugs", endlich zu den richtig schönen Pilzen... ;)
Ausnahmsweise mal ein, denke ich trotz pers. Erstfundes, leicht zu bestimmendem Pilzchen,
Hymenoscyphus fructigenus - falls es da nicht doch noch Verwechselungskandidaten gibt...
Gewachsen am Rand des Steppen- vom Samstag wie auch des Trockenrasens vom Sonntag auf Eicheln:
Ein weiteres Pilzchen aus Mainz, Substrat unbekannt, ein dürres Ästchen am Gebüschrand, Makro und Mikro bringen
mich wieder zu Lachnella alboviolascens - L. villosa hatte ich bisher noch nicht (als solche erkannt...).
Hier bin ich völlig Planlos, gewachsen an Brombeere, stiellos, noch nicht reif, körnige Sporen um 22x7µ im Ascus,
Asci bis dahin 80x21µ, am Rand kurze, warzige und keulige Zellen bis 20x8µ. Einen Tipp zur Gattung?
Ebenso aus Mainz, auf Hasenkötteln. Ich dachte zunächst an Idophanus, das kommt aber wohl nach heute nicht mehr hin.
Auch noch nicht reif, Asci bis 300x22µ, Sporen darin glatt, 18x12µ, Paraphysen septiert bis 4µ.
Mal schauen, was draus wird - Tipps, wo mich das Teil hinführen könnte?
Das wars auch schon wieder, ein kleiner Ausflug zu dem, was es derzeit neben Ritterlingen, Raslingen,
Rüblingen, Teuflingen, Riss- und Keine-Ahnung-Pilzen noch so in meiner Gegend gibt.
Viele Grüße
Klaas