Hallo in die Runde Zusammen!

Nach längerer Zeit auch mal wieder ein kleiner Beitrag von mir in diesem tollen Forum. Stein des Anstosses dieses Beitrages war ein kleiner Pilzurlaub mit dem Aachener Rainer in der Eifel. Neben den üblichen Exkursionen die in diesem Jahr bisher eher etwas von mäßigem Erfolg begleitet waren, wollten wir damit beginnen ein paar schützenswerte Pilzstandorte den Behörden näher zu bringen und hofften auf ein wenig Unterstützung des Forstamtes und den betreuenden Revierförstern. Zugegebener Maßen hatten wir schon ein wenig ein mulmiges Gefühl aber mehr als Fragen kann man ja nicht.

So sind wir dann am vergangenen Donnerttag ins Forstamt Gerolstein um den Behörden dort einen Standort von Boletus torosus bekannt zu geben und was wir erlebt hatten hätten wir so eigentlich nicht erwartet. Nach anfänglicher "Überraschtheit" zeigte sich unser erster Anlaufpunkt äußerst interessiert und sehr sehr hilfsbereit und wir bekamen sofort die Kontaktdaten des zuständigen Försters. Aus dem Forstamt heraus haben wir den Förster sofort kontaktiert und auch dieser zeigte sich sehr sehr aufgeschlossen und uns gelang schon ein Ortstermin am selbigen Tag.

Am Treffpukt erwartete uns dann ein sehr aufgeschlossener und zugänglicher Revierförster und wir liefen strammen Schrittes zum Standort wo er uns dann mit einer derartigen Selbstverständlichkeit die Herausnahme der wohl relevanten Buche sowie deren Nachbarbäume aus dem Nutzungplan zusagte. Er fragte sogar ob er etwas störendes Unterholz oder dergl. entfernen lassen solle, was wir dann natürlich verneinten.

Hier hat es sich wirlich gezeigt das Pilzfreunde und Forstbehörden durchaus auch miteinander zusammen kommen können und gemeinsam etwas für den Naturschutz getan werden kann. Es gab ein sehr sehr informatieves Gespräch und der Förster meinte das Forstbehörden durchaus an solchen Sachen interessiert sind. Des weiteren gibt in RLP Z.B. sogenannte ÖKO-Konten die solche Unterschutzstellungen durchaus möglich machen, nur muss es eben die Behörde auch wissen.

Wir,bzw. ich in diesem Fall möchten mit dieser Erfahrung einfach nur allen Pilzfreunden Mut machen und Anstoss geben schützenswerte Standorte ruhig mal vor der Kettensäge oder dem Harvester zu verteidigen, um so schütenswerten Arten das Überleben zu sichern. Die Forstbehörden sind vielleicht nicht immer so kooperativ, aber man kann es zumindest versuchen. Es ist ein absolut entspanntes Gefühl im nächsten Jahr ohne große Befürchtungen zu den Arealen zurück zu kehren um nicht festzustellen zu müssen das ein Harvestergeschwader den Wald zum Kriegsschauplatz verwandelt hat.

In unserem Fall war der Standort des Ochsenröhrlings im Frühjahr durch benachbart arbeitende Harvester stark befahren, aber da es in diesem Jahr wieder 4 Fruchtkörper gab sollte er die Bodenverdichtung überlebt haben.

Zum Abschluss noch vier Urlaubsbilder

Der Stein des Standortes: Ochsenröhrling (Boletus torosus)

Für folgende Arten aus einem Kalkbuchenwald mit eingestreuten Eichen werden wir und dann wohl in Zukunft auch mal Stark machen und hoffen auf ebensolche Unterstützung

Weinroter Purpurröhrling (Boletus rubrosanguineus)

Silber-Röhrling (Boletus fechtneri)

Gelbhütiger Purpurröhrling (Boletus luteocupreus)

An dieser Stelle nochmals vielen Dank an die Behörden und Euch noch einen schönen Restsonntag

LG,

Rainer