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Hallo Thomas,
wo der Schleierling hingehört, das hatte ich ja schon geschrieben. Die rundlichen bis breitelliptischen Sporen bestätigen das. Es handelt sich um eine Art aus dem Formenkreis um C. anomalus mit ockergelblich gefärbtem Hut und Velum und Lilatönen im Fleisch (und möglicherweise auch an den Lamellen wenn jung).
Die Erythrozytenvergleichsmessung ist zwar eine originelle Idee, die ich mir merken werde, aber das Ergebnis ist doch etwas zu ungenau. Hast Du sehen können, ob die Basidien ggf. zweisporig sind? Dann wäre es C. cingulatus. Am ehesten vermute ich jedoch normal große Sporen, was wahrscheinlich auf C. rugosus oder C. perrugatus hinausliefe. Das sind alles unzureichend bekannte Arten, denn der taxonomische Bearbeitungsstand in diesem Formenkreis ist mehr als mangelhaft.
Falls Du noch mal zu schöneren Kollektionen dieser Art kommst, wären die folgenden chemischen Reaktionen am Frischmaterial interessant:
Formol (Stielfleisch): innerhalb einiger Minuten rötlich = positiv
Guajak (Stielfleisch): Meistens passiert irgendwann irgendwas. Hier kommt es auf die Zeit an, innerhalb derer eine Blaugrünverfärbung zu beobachten ist. Das kann innerhalb einer Minute, innerhalb weniger Minuten, innerhalb einer halben Stunde oder innerhalb mehrerer Stunden sein (manchmal aber auch ganz ausbleiben).
Silbernitrat (Strielfleisch): Meist setzt irgendwann eine graugrünliche Verfärbung ein. Die Zeiten sind dabei ähnlich wie bei Guajak.
KOH (Stielfleisch und Huthaut): Macht man der Form halber, bringt in diesem Formenkreis aber kaum etwas.
Viele Grüße, Jesko
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