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Funde dunkelroter Rotkappen mit von Jungpilzbeinen an rotbräunlichen Stielschuppen bei Pappel (nicht unbedingt Espe!) wurden als Leccinum populinum („Pappelrotkappe“) beschrieben. Schwierig ist freilich die Abgrenzung zur Eichenrotkappe (Leccinum quercinum), so dass beides wahrscheinlich dieselbe Art ist.
Unsicher ist auch, welchen Namen diese Art haben soll. Vieles spricht dafür, dass eigentlich sie und nicht der weißstielige Espenbegleiter Leccinum aurantiacum heißen sollte, nur haben wir es uns eben anders angewöhnt. Wer also den Namen aurantiacum für die Eichen- und Pappelbegleiter mit bereits jung rotbraunschuppigem Stiel (Leccinum quercinum, populinum) verwenden will (obwohl diese gerade nicht „orange“ auf dem Hut sind), muss dann die weißstielige Espenrotkappe L. albostipitatum nennen.
Selbst wenn ich Leccinum quercinum und populinum zur selben Art stecke (die ich dann mglw. aurantiacum nenne), bleibt diese dennoch die nach meiner Erfahrung mit Abstand seltenste Rotkappenart in unseren rekultivierten Brauntagebauen. Der heutige war nämlich erst mein zweiter Fund in vielen Jahren, und dazu der erste bei Pappel. Die häufigsten Rotkappen sind hier die espenbegleitenden Leccinum aurantiacum ss. auct. (Leccinum albostipitatum, dass „rr“ bei Gröger ist mir unbegreiflich!) und Leccinum duriusculum (Pappelraufuß). Die Heiderotkappe (Leccinum versipelle) kommt zerstreut vor.
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