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Pilze Pilze Forum Archiv 2011
Re: Steinpilze züchten?
Geschrieben von: Thomas Pruss Antwort auf: Re: Steinpilze züchten? (TomBerger)
Datum: 25. September 2011, 09:21 Uhr
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Moin Tom,
Jürgens Argument, dass der Steini wie der Pfifferling eine "Pionierart" sei, ist ganz interessant: Dass der Pilz sehr oft unter jungen Fichten erscheint, scheint darauf hinzudeuten, dass der Steini sehr gut und schnell noch nicht "infizierte" Bäume erobern kann (oder ist es umgekehrt – die Fischte "lockt" den Steinpilz an?). Er hat also einen Startvorteil. Mit fortschreitender Zeit aber erobern viele weitera Mykorrhizapilze die Baumwurzeln, und der Steinpilz muss sich gegen diese Konkurrenz durchsetzen. Folge: Er wird wegen dieses zwischenartlichen Stresses weniger Fruchtkörper ausbilden können und erscheint nicht mehr so häufug. Man muss ja bedenken, dass sich mehrere hundert Mykorrhizaarten mit den Wurzeln eines Baumes verbinden können. Jede Art ist dann darauf spezialisiert, den Baum mit unterschiedlichen Nährstoffen zu versorgen. Was das Vergraben von Putzresten angeht, so trägt das wenig zur Sporenverbreitung bei, die geschieht am effektivsten immer noch durch den Wind, allenfalls zur Bodenverbesserung durch den Nährstoffeintrag. Du siehst, bei den Möglichkeiten der Verbreitung kann man sich eine Menge vorstellen und irgendwo ist das alles auch nicht falsch, beleuchtet aber nur immer einen kleinen Teil des Ganzen. Wenn du die ganzen Zusammenhänge aufdröseln willst, kommst du wirklich von Kuchenbacken auf Arschbacken. Das kann einerseits sehr frustrierend sein, weil man die Vorstellungen von den Mechanismen der Verbreitung immer wieder über Bord werfen muss, andererseits aber auch sehr inspirierend und motivierend.
Grüßlis
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