Hallo zusammen,
zunächst zu einem kleinen Becherchen vom Wochenende, welches ich noch nicht recht verstehe.
Die Apothecien wuchsen auf geschwärzten Blattstielen am feuchten Wegrand zwischen Moos, Zweigen, Brennesseln und
Brombeeren. Mit dem Substrat bin ich nicht ganz sicher, anhand dessen, was dort an Bäumen neben kleinen Eichen, Hainbuchen,
Pappeln und sonstigem Gestrüpp stand, vermute ich aber an ehesten Ahorn.
Da ich die genannte Lanzia/Rutstroemia/Ciboria noch nicht kenne, habe ich wie mit allen Erstfunden so meine Problemchen.
In vorhandener Literatur finde ich nichts über Sekundär-Sporen der Art, gehe aber mal davon aus, dass alle aus der Gattung
solche bilden - oder?
In den jungen, leuchtend-gelb-grünlichen FK waren nur "normale" Sporen zu finden, in den etwas dunkleren älteren ein paar
Sporen, die annähernd septiert aussahen. In den alten, braunen - sofern sie denn dazu gehören - fanden sich nur noch mehrfach
septierte Sporen mit "Anhängseln" und massenhaft Sek.-Sporen, in Lugol gelb um 3µ. Zudem in einem FK solche bis 5µ, braun in IKI.
Habe ich da vielleicht zwei Arten vermengt oder passt das alles zu Lanzia luteovirescens?
Noch die Bilder dazu - so, wie sie da standen, war es für mich eine Art:
Noch ein paar Bilder anderer Funde, in den Wäldern wächst derzeit noch mehr, als vermutet.
Beim Staunen über die frisch gewachsenen Eichen-Rotkappen fast einen pers. Erstfund verpasst,
Hain-Schneckling - Hygrophorus nemoreus:
In dieser Form mir auch zum ersten Mal aufgefallen, Netzaderiger Amiant-Körnchenschirmling -
Cystoderma amianthinum f. rugulosoreticulatum. Da ich es derzeit nicht besser weiß, notiere ich sie mir als Form:
In meiner Kiesgrube brauche ich inzwischen Stunden, um ein paar Quadratmeter durchzuackern.
Einige haben ihre besten Tage schon hinter sich, an anderen Stellen wachsen sie noch nach,
Trockene Erdzunge - Geoglossum cookeianum:
Letztes Jahr zig bis hunderte in einem hübschen Ring, dieses Jahr bislang nur zwei kleine Büschel,
Pappel-Ritterling - Tricholoma populinum.
Daneben Milchlinge. Die ersten großen Büschel davon kamen schon mit den ersten Kremplingen. Bisher noch nie drum gekümmert,
es sollte aber wohl der sein: Rosascheckiger Milchling - Lactarius controversus.
Stäublinge, recht zahlreich dort. Mit derartigen Teilen habe mich aber noch nicht wirklich beschäftigt. (Immer, wenn ich so etwas
dazu schreibe, frage ich mich, mit welchen Gattungen ich mich überhaupt inzwischen beschäftigt habe...) Obwohl mir beim ersten
Anlauf keine Sterigmenreste neben den Sporen auffielen, komme ich dennoch beim Raten zu Lycoperdon molle:
Saftlinge gab es dort bisher nicht, dafür wieder viele Jungfern-Ellerlinge - Hygrocybe virginea.
Und recht häufig ein paar kleine Entolomen, ordentlich nach Mehl riechend, auch noch nicht drum gekümmert.
Auch darum noch nicht, dank eines Tipps aus dem letzten Jahr vermutlich etwas um Gamundia striatula:
Au weia, schon wieder ein Jahr rum? Schlimm, wie die Zeit vergeht. Winter-Stielbovist - Tulostoma brumale:
Ein paar niedliche Keulchen.
Sklerotien sehe ich keine, da ich aber gerade durch das Lesen einiger Beiträge im Internet verwirrt bin, nenne ich hierzu
lieber keinen Namen, bevor sie nicht näher angeschaut sind:
Links: Rotstieliges Fadenkeulchen - Typhula erythropus.
Rechts: Tja. Sieht irgendwie nach simpler Clavaria falcata aus. Sporenmaße passen, nur über die feinen Warzen finde
ich keine Info. Im Netz las ich irgendwo zu später Stunde einen Beitrag, in dem es um die glatten und warzigen Sporen
ging, finde ihn aber nicht mehr...
Der hier fiel mir makroskopisch richtig schwer (vermutlich, weil es erst meine zweite Art mit farbigen Lamellenschneiden war),
im Nachhinein betrachtet verstehe ich den Aufwand nicht mehr. Braunschneidiger Wiesen-Helmling - Mycena olivaceomarginata:
Um den letzten drücke ich mich jetzt schon eine Weile. Bei einem äußerlich recht ähnlichen und farbenfrohen Fund letztens hat
es auch schon eine Ewigkeit gedauert, bis es am Ende doch nur zu einem Mycoacia cf. fuscoatra reichte. Mal sehen, ob und was
diesmal dabei herauskommt:
Die Risspilze und Cortinarien von dort hebe ich mir für den Winter auf - so habe ich dann wenigstens auch noch etwas, woran
ich verzweifeln kann... ;)
Grüße
Klaas