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Moin Mani,
Kalmare haben kein Maul wie ein Fisch, sondern so etwas wie einen Papageienschnabel, mit dem sie ziemlich schmerzhaft zubeißen können (wenn man so blöd ist, ihnen den Finger in den Schnabel zu stecken). Aber wenn man einen fängt, hängt der Haken immer in einem der Fangarme. Ansonsten ist der Kalmar außerhalb des Wassers eher bewegungslos. Sein Protest beschränkt sich auf ein wütendes Rot und Rülpsen, wenn er versucht, seinen Wasserstrahlantrieb in Gang zu setzen. Die Tinte spart er sich übrigens auf, bis man ihn zurück setzt. Wenn er dann Gas gibt, sieht das aus wie bei einem Düsenjäger mit Fehlzündung. Anfassen tut sich der Kalmar wie ein riesengroßes, glitschiges Gummibärchen. An der Angel ist er kurios: Man hat das Gefühl als hätte man ein Gewicht an einem Gummiband gehakt, weil er immer versucht, mit seinem Jetantrieb zu entkommen.
Den Jetantrieb setzt er übrigens immer dann ein, wenn er schnell schwimmen will. Allerdings dann im Rückwärtsgang. Im Vorwärtsgang benutzt er seine Seitenflossen. Seine Tentakel legt er dann schnittig nach vorne zusammen (deshalb heißen diese Mollusken auch "Kopffüßer"). Die Kombination Düsenantrieb und Flossenantrieb macht ihn unter Wasser absolut "kunstflugtauglich".
Ich bin auf froh, dass ich mal einen Kalmar gefangen habe – allein schon der Fotos wegen …
Grüßlis
Thomas
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