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Pilze Pilze Forum Archiv 2011
Re: Mikroskopkamera
Geschrieben von: Werner Antwort auf: Re: Mikroskopkamera (Toffel)
Datum: 17. November 2011, 11:16 Uhr
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Hallo Toffel, : Meinst du gebrauchte Mikroskopkameras? Nein, die gibt es auch neu schon recht günstig. Im Mikroskopieforum sind diverse besprochen worden, IIRC lagen die gut brauchbaren Kameras so bei 200-300€. : Die sind schon sehr praktisch. Der
Das ist eine absolute Fehlannahme. Im Gegenteil. Reichen tut eine Auflösung von 2 MP, mehr als 5 MP ist der Qualität abträglich (Rauschen etc.). Meine veraltete Kamera hat 1,3 MP, was wohl minimal unter der maximalen Auflösung meines Zeiss Axioscopes sein dürfte. Meine Kamera hat jedoch den Nachteil, daß der Weissabgleich damals noch mangelhaft war, was sich inzwischen aber auch geändert hat. Es ist ein Fehler zu glauben, daß man mit mehr Megapixeln eine bessere Auflösung erreicht. Die Auflösungsgrenze des Mikroskops setzt bereits viel früher ein als die der Kamera. Insbesondere bei den hohen Vergrößerungen (Ölimmersion), die wir bei Pilzen meist nutzen. : Für mich
Die ist Klasse und für mich nach vielen Jahren Nutzung noch wichtiger als die reine Kamerafunktion. Durch das Livebild wird das Sporen- und Zystidenmessen (etc.) zur reinen Freude und auch viel genauer als mit dem Meßokular. Dazu empfiehlt sich entweder die mitgelieferte Software oder z.B. Axiovision LE (kostenlos) oder Piximetre (ebenfalls kostenlos) und man misst z.B. 30 Sporen samt statistischer Auswertung binnen kürzester Zeit und hochgenau. Das möchte ich keinesfalls mehr missen. Zwar ist das - umständlicher - auch mit einem anderen Setup möglich (früher nutzte ich eine Canon Powershot G2 am Adapter und ganz früher mal eine Nikon SLR ohne diese Funktion, weil noch analog), aber niemals war das so bequem wie jetzt. Ein weiteres Argument: wenn Du Schärfentiefeprobleme hast - und die hat man oft - kannst Du die normalerweise nur mit einem gestackten Bild umgehen. Das bedeutet richtig viel Arbeit und lässt sich nur bei wenigen Bildern anwenden, wenn man nicht Rentner ohne irgendwelche Zeitprobleme ist. Als Dokumentation z.B. für Zystiden - um das später mal wieder anzusehen - m.E. restlos unbrauchbar, da sonst viele Stunden verloren gehen, die man für andere Dinge sinnvoller nutzen könnte. Da mache ich dann statt des Stacks einfach ein kurzes Video (bei den heutigen Festplattengrößen spielen die 5-20 MB auch keine Rolle mehr) und fokussiere dabei durch. Dann habe ich ein ideales Doku-Video, das ich später als Vergleich wieder zu Rate ziehen kann. Geht auf jeden Fall schneller als z.B. Exsikkate wieder neu mikroskopieren, ganz zu schweigen von den Fällen, wo man entweder zu wenig Material oder aber Pilze hat, die im Exsikkatzustand nicht mehr die gleichen "Features" haben wie im Frischzustand (z.B. Ascos). Wie gesagt, ich habe alle 3 Varianten durchprobiert: SLR - unflexibel, klobig, teuer, Pixeloverkill. Alle Vorteile, die eine DSLR "draussen" hat sind am Mikroskop dahin (Objektivwechsel, hohe Auflösung usw.) Kompaktkamera - relativ flexibel, klobiger als die Mikroskopkamera, Livebild nicht bei jeder direkt in den PC einspielbar, geht aber bei vielen, Adapter u.U. teuer. Mikroskopkamera - ideal, klein, leicht, über USB oder Firewire am Laptop anzuschliessen, für mich heute die einzige sinnvolle Methode, insbesondere bei den günstigen Preisen, die man heute tlw. zahlt. Wenn man zu viel Geld hat, kann man dann immer noch zu einer Zeiss greifen und zahlt hat dann soviel wie für eine Profi-DSLR. Braucht es aber nicht. Gruß, Werner
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