Ich bin jetzt auch kein Terminologieprofi, aber ich gebe Harald Andres recht. Anmerken möchte ich dazu jedoch Folgendes:

Der Unterschied zwischen Stielhaaren und Kaulos ist oft fliessend. Es gibt eindeutige Kaulozystiden - z.B. bei Conocybe die "MenschärgereDichMännchen". Dann gibt es Haare, wie hier im Thread gezeigt. Es gibt aber auch Zwischenformen, z.B. leicht verdickte oder leicht utriforme Endzellen. Wo man jetzt da die Grenze setzt und ab wann man etwas "Stielhaar" oder "Kaulozystide" nennt, ist m.E. schon recht dubios in einigen Fällen - die Literatur ist da ja auch oft widersprüchlich.

Genauso sehe ich das bei den "Marginalzellen". Der eine Autor nennt sie so, der andere spricht von Zystiden. Für mich kommt es dabei mehr darauf an, ob etwas deutlich aus dem Hymenium herausragt oder zumindest eine deutlich andere Struktur als das restliche Hymenium hat. Wie man das Kind nun nennt, ist m.E. relativ wurscht. Ich kann mich auch dumpf daran erinnern, daß Prof. Clemencon mal in einem Kurs in Hornberg das ähnlich formuliert hat und den Ausdruck Marginalzellen (zumindest so, wie er in der Literatur oft angewendet wird) nicht mochte.

Wie gesagt, ich bin keine Autorität in derlei Dingen. Ich bezeichne alle auffallenden Strukturen - und wenn sie bloß deutlich aus der restlichen Stieltrama oder dem Hymenium herausragen - als Zystiden (für mich "intern"). In den Büchern dagegen findet sich ein Beschreibungswirrwarr und der eine nennt sie Stielhaare, der andere Zystiden. Das gleiche gibt es dann noch bei Huthauthaaren (Pileozystiden).

Gruß,

Werner