Hallo,

gestern in der Kiesgrube gab es sehr viele Pilze aus diversen Gattungen zu finden, bei dem folgenden stehe ich völlig auf dem Schlauch.
In ersten Versuchen heute sah ich nur schnallenlose, 2-sporige Basidien um 30x8 µm, konnte keine ChZ als solche erkennen, die Sporen
sind (sub-)globos um 5-7 µm, scheinen aber großteils schon tot mit einem unregelmäßigen großen Tropfen - die Pilze sehen nach Lagerung
über Nacht draußen äußerlich aber noch fit aus.
Meine bisherigen Suchen bei Hygrocybe, Entoloma, Omphalina, Mycena... blieben unbefriedigend.
Das ärgert mich sehr, wenn ich Null Idee, noch nichtmal zur Gattung, habe - hat jemand einen Tipp vom Bild her?

1.

2. Die hier finde ich aufgrund der recht frühen Erscheinungszeit auch etwas seltsam - obwohl, bei den aktuellen Temperaturen könnten Mensch
und Pilz meinen, der Winter stehe vor der Tür... mit den Mikromerkmalen sollte das eigentlich Gamundia striatula sein. Die feinwarzigen Sporen
sind auf den Bildern nur schwer zu erkennen - kann man die aber als Winter-Rußnabelinge stehen lassen?

3. Inwiefern das Sinn macht, unreife Boviste bestimmen zu wollen, weiß ich nicht, habe bisher auch erst ein oder zwei Boviste unterm Mikro gesehen.
Diese hier ohne Subgleba, mit Pedicellen - sofern man davon ausgehen kann, dass die Sterigmen bei Reife wie hier beim Quetschen an den Sporen hängen
bleiben - kann man das? Zudem sieht es für mich so aus, als wären die Sterigmen fest innerhalb der Sporen verankert - täuscht mich das?
Capilitium-Fasern vom Bovista-Typ, dickwandig bis etwa 15 µm, ohne Septen, ohne Poren.
Ich kann mich kaum zwischen B. plumbea und P. nigrescens entscheiden, tendiere aufgrund des Habitats, aus Funden aus der Erinnerung heraus und u.a.
der längeren Sterigmenlänge eher zu B. plumbea - kann man das an unreifen FK irgendwie absichern?

4. Ansonsten gab es neben Risspilzen, Ackerlingen, Saftlingen, Ascos u.a. auch noch folgende zu entdecken. Ich hatte noch nie "Trüffel" gefunden,
dachte auch erst, das wären viell. die in der Umgebung wachsenden I. dulcamara, die es nicht aus dem Boden geschafft hatten... Neben Erle, Weide
und Schneeball waren dann zig gerade mal so aus dem Boden spitzende FK zu erkennen. Unwissenderweise in der Hoffnung auf hübsche Ascosporen
und der Ahnung auf meinerseitige Unbestimmbarkeit gings dann unerwartet doch zügig mit den Basidiosporen mit Sterigmenresten, dem süßlichen,
fruchtigen, aber auch irgendwie künstlichen Geruch - Melanogaster broomeanus sollte doch passen, schätze ich - oder gibts Einwand?

Grüße
Klaas