Hallo,
zum Vergleich stelle ich mal eni paar Bilder mit der HPM30 von Windaus ein.
Ich muss aber gleich sagen, dass ich nicht immer gleich gute (von der Farbwiedergabe her gesehen) Bilder erziele und ziemlich Mühe habe, die Kamerasoftware dazu zu bringen, Farbstiche zu korrigieren.
Die tchnischen Angaben schreibe ich mal unter die von Alex, damit man einen Vergleich hat.
: Bildsensor 1/2 "CMOS
dito
: Pixel 5.0 Megapixel
3.2 Megapixel
: Ausgabeforma t2592 × 1944 Pixel
2280x1370 Pixel
: Pixel Größe 2,2 μm 2,2 μm
keine ANgabe
: Bildfrequenz 3 bis 25 Bilder/Sek je nach Kamera-Einstellungen und Beleuchtung
keine Angabe
: Signal/Geräusch Ratio 44 dB
keine Angabe
: Schnittstelle USB 2.0, Full High Speed 480 MB/s
dito
: Anschluss mit beigelieferten Objektiv mit 0,5 x-oder C-Mount
C-Mount
: Real-Time unkomprimierte Bilder
??
: Preis: 522€
Preis: 229€ (also weit unter der Hälfte!)
: Hochempfindliche Kamera-Sensor, geeignet für Hell-und Dunkelfeld-Anwendungen,
: sowie Phasenkontrast und koaxialer Beleuchtung
behauptet der Hersteller für die HPV30 auch ...
: Einfach zu bedienen, Kamera passt auf eine Standard 23,2 mm Trinokular Tubus
: und eine Standard-Okular Tubus. Geliefert mit einem USB 2.0-Kabel und
: Euromex ImageFocus© Software. Die Software funktioniert nur mit CMEX
: Kamera aufgezeichnete Filmmaterial. Wird geliefert in einem Koffer mit
: einem 30 mm und 30,5 mm Adapter für Stereomikroskope und ein
: Kalibrierungsobjektglas 1 mm in 100 Teile unterteilt (10 Mikron Teilungen)
Einfach zu bedienen stimmt. Kommt in einer Schachtel mit Formstanzungen und enthält:
mehrsprachige Software (einfach zu installieren, aber auf einem meiner Laptops war Installation nicht möglich)
mehrere Adapter für andere Tubendurchmesser (Stereolupe etc.)
Objektmikrometer
Kompensationsoptik (was auch immer das ist).
Die Ausrüstung ist also in etwa dieselbe, nur Schachtel statt Koffer.
: Und hier könnte Ihr einmal unsere testbilder sehen.
Hier meine Testbilder. Wenn gestackt, dann mit CombineZ .
Clitopilus (Rhodocybe) stanglianus, Hutdeckschicht in Kongorot/NH3, gestackt aus 4 Bildern. Zu sehen ist das parietale Pigment (siehe Anmerkung beim nächsten Bild!)und eine Schnalle
Clitopilus (Rhodocybe) stanglianus, Hyphe in Kongorot/NH3.
Zu sehen ist das parietale Pigment. Hier wird deutlich, dass durch das Stacken des vorigen Bildes ein falscher Eindruck des Pigments entsteht. Auf dem gestackten Bild sieht es nämlich inkrustierend aus, also AUF der Zellwand außen aufgelagert. In Wirklichkeit, das sieht man an diesem Bild hier ganz gut, ist es aber IN der Zellwand (innere Zellwand unregelmäßig, äußere Zellwand regelmäßig)
Clitopilus (Rhodocybe) stanglianus, Hyphe in Kongorot/NH3, Ausschnitt.
Zu sehen ist eine Schnalle.
Clitopilus (Rhodocybe) stanglianus, Hymenium in Karminessigsäure, mit Eisenbeize fixiert, zum Nachweis etwaiger siderophiler Granulation.
Zu sehen ist, dass in den Basidien keine Granulationen sichtbar werden. Dies kommt ja in der (ex-)Gattung Rhodocybe hin und wieder vor, aber offenbar nicht bei dieser Art. Was überraschte, war die schöne selektive Anfärbung der Sporenwand, die besser war als bei Anfärbung mit Kongorot/NH3. Dadurch sieht man sehr gut die Sporenrippung, vor allem bei der frei schwimmenden Spore in Draufsicht, die wie ein Imbusschlüssel wirkt.
Cortinarius diffractosuavis, Sporen aus der Cortina, in KOH 3%, gestackt aus 2 Bildern.
Zu sehen ist Sporenform und -ornamentation.
Wie alle vorigen Bilder auch, ist auch dieses in keinster Weise mit einem Bildbearbeitungsprogramm nachbearbeitet. In diesem Falle meine ich, mit leichten Korrekturen (leichte Farbkorrektur, leichtes Nachschärfen) ein etwas besseres Bild erhalten zu haben, daher beide Bilder im Vergleich.
Unkorrigiert
Korrigiert
Und zuletzt noch ein nicht ganz zufriedenstellender Versuch, eine Russulaspore zu stacken. Schon die Originalbilder wirken etwas unscharf, vermutlich durch die starke Ausschnittvergrößerung. Zwar ist der gesamteindruck des Bildes nicht gerade zufriedenstellend, aber für die Beurteilung des Ornaments dennoch gar nicht soo schlecht.
Russula subglobispora, Spore in Melzer, obere Reihe drei Einzelbilder, unteres Bild gestackt aus der oberen Reihe.
: Was uns bei dieser Kamera auffiel: positiv
: -> Sehr gute Farbwiedergabe
kann ich an Euren Bildern nicht nachvollziehen, empfinde ich auch bei der HPV30 eher als Manko.
: -> recht viel Zubehör, mit Kalibrierungsobjektträger
dito
weiter Pluspunkt: Einfache Installation: Kamera in den Tubus stecken, CD in den Rechner, dem Installationsmanager folgen, bei Aufforderung die Kamera mit dem Laptop verbinden (nicht vorher!!) - fertig!
: ->Kontraststärke ist recht schwach
das ist vermutlich eine Einstellungssache der Software, in die ich mich auch nicht eingearbeitet habe.
: ->Kamerainstallation sehr umständlich (Kameratreiber wird nicht
: automatisch installiert und muss (für den Normalverbraucher) sehr
: umständlich herausgesucht und gesondert installiert werden)
Das fand ich bei der Software von BMS nicht.
: -> Das mitgelieferte programm ist etwas unübersichtlich
Kann ich bestätigen für BMS, aber ich tu mich eh schwer mit irgendwelchen Programmen ...
: -> Kameraeinstellungen sind recht grob und lassen sich nur schwer
: einstellen
kann ich bei meiner nicht behaupten.
: Fazit: Da die mitgelieferte Software nicht gerade Benutzerfreundlich ist und
: uns die Bilder auch nicht gerade überzeugten...
Mein Fazit war:
Die HPV30 liefert nicht so gute Bilder wie ein aptierte SRL-Kamera. Aber das ist auch nicht ihre Aufgabe. Für das gemeinsame Mikroskopieren (per Übertragung auf den Laptop) oder, wie bei mir, in den Kursen, eine gute und relativ preisgünstige Variante. Hätte ich Lust, mich in diese Software einzuarbeiten, kämen vermutlich noch farblich deutlich bessere Bilder zustande.